A Verweise in Skript und Videos
Schwerpunkt der Vorlesung ist die systematische Untersuchung unendlich-dimensionaler normierter Räume und der stetigen linearen Abbildungen zwischen diesen Räumen. Die hierbei entwickelte Theorie ist Grundvoraussetzung für die Behandlung wichtiger Problemstellungen u.a. im Bereich der partiellen Differentialgleichungen, der mathematischen Physik, der Numerik und der Stochastik. Ein wesentliches Merkmal der Funktionalanalysis ist das fruchtbare Zusammenspiel analytischer und linear algebraischer Zusammenhänge. Eine Ausgangsfrage der linearen Algebra ist die Frage der Lösbarkeit linearer Gleichungssysteme der Form
Hier und im Folgenden seien oder und . Ferner sei eine Matrix gegeben. Die Menge der Lösungen ist gesucht. Lösbar ist dieses Gleichungssystem genau dann, wenn im Erzeugnis der Spalten von liegt; dies ist leicht zu entscheiden. Im Falle der Lösbarkeit kann man den affinen Lösungsraum dann als Summe einer speziellen Lösung und des Kerns von schreiben, wobei man diesen Kern ebenfalls leicht durch Zeilenumformungen von bestimmen kann. In der Funktionalanalysis betrachtet man u.a. ähnlich aussehende Probleme der Form
(1.1) |
Hierbei ist gegeben und gesucht, wobei nun und unendlich-dimensionale Vektorräume über seien und eine -lineare Abbildung gegeben ist. In Anwendungen sind dabei und oft Funktionen, d.h. Elemente von Funktionenräumen. Wir werden sehen, dass wir zur strukturellen Untersuchung solcher unendlich-dimensionalen Probleme analytische Eigenschaften ins Spiel bringen müssen. Insbesondere werden wir voraussetzen, dass und normierte Vektorräume sind und stetig ist.
Wir betrachten die Ruhelage einer eingespannten Saite, deren Auslenkung in vertikaler Richtung durch den Graph einer Funktion mit beschrieben sei. Auf diese Saite möge nun die vertikale Kraft am Punkt wirken. Im Falle der Gewichtskraft wäre dies z.B. für , wobei als Produkt der Massendichte der Saite und der Schwerebeschleunigung gegeben ist. Die Form der Saite wird dann (bis auf eine Konstante) durch die Gleichungen
(1.2) |
beschrieben. Diese Gleichungen in den unendlich vielen Punkten kann man zusammenfassend in der Form (1.1) schreiben, wenn man z.B. die Vektorräume
und die lineare Abbildung , betrachtet. Glücklicherweise ist in diesem Fall das Problem eindeutig lösbar, und die Lösung ist gegeben durch
mit der Greenfunktion
Man beachte, dass ein sogenannter Integraloperator ist, den man als Matrix mit durch indizierten Einträgen betrachten kann. Damit wäre das einfache Problem (1.2) bereits gelöst. Allerdings schließen sich z.B. folgende wichtige Fragen an, auf welche die Funktionalanalysis Antworten geben kann:
(1.3) |
mit gegebenen Funktionen , aus? Hier ist also gegeben durch .
Wir werden auf Probleme der Form (1.1) in systematischer Weise zurückkommen. Zuvor müssen wir aber grundlegende Eigenschaften von unendlich-dimensionalen normierten Räumen und stetigen linearen Abbildungen verstehen.
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Bezeichnungen: Stets seien oder und ein -Vektorraum.
2.2 Definition. Zwei Halbnormen auf heißen äquivalent, falls existieren mit
Wir schreiben dann: . Die Relation „“ definiert Äquivalenzrelationen auf der Menge der Halbnormen und auf der Menge der Normen auf .
Bekannt aus der Analysis II: ist eine Norm auf . Dabei gilt die Höldersche Ungleichung:
Hier heißt der zu konjugierte Exponent. Beachte: sind konjugiert g.d.w. gilt.
Wir wollen im Folgenden weitere unendlich-dimensionale normierte Räume durch ein allgemeines Prinzip konstruieren. Dieses Prinzip liefert auch einen (alternativen) Beweis der Halbnormeigenschaften von aus Bemerkung und Beispiel 2.3(b).
heißt konvex, wenn für alle , , gilt. Ist absolut konvex, so heißt absolut konvex, wenn konvex und gerade ist. Dabei heißt gerade, wenn für alle und mit gilt.
Beweis.Da absorbierend ist, erhält man für alle . Zur Homogenität: Für und gilt
Zur Dreiecksungleichung: Seien , und seien mit . Mit (also ) ist dann
aufgrund der Konvexität von , und somit folgt . Durch Infimumbildung in und folgt . □
2.7 Definition und Satz. Für sei die Menge aller Folgen in mit . Dann ist ein normierter -Vektorraum (bzgl. komponentenweiser Addition und Skalarmultiplikation) mit der Norm definiert durch
Beweis.Offensichtlich ist die Nullfolge . Seien , und . Dann ist
und somit . Da die Funktion , gemäß Bemerkung und Beispiel 2.5(e) konvex ist, gilt ferner
und somit . Also ist ein -Vektorraum. Zudem ist
eine absorbierende Teilmenge von , denn für gilt . Aufgrund der Konvexität der Funktion ist auch absolut konvex, wie man leicht nachprüft. Somit definiert
eine Halbnorm auf gemäß Satz 2.6. Zum Beweis der Definitheit (N4) beachte man: für alle . □
Im Fall , sieht man dies direkt:
Im Fall verwenden wir die Youngsche Ungleichung
(2.1) |
Diese Ungleichung beweist man leicht durch Minimierung der Funktion in für festes . Unter Verwendung von (2.1) folgt nun mit , :
Beweis.Übung. □
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2.11 Bemerkung. Ist eine hermitesche Form auf , so gilt
Ist , so ist genau dann eine hermitesche Form, wenn es eine symmetrische Bilinearform ist.
Beweis.Übung. □
2.13 Beispiel. Sei eine höchstens abzählbare Indexmenge. Dann ist ein Prähilbertraum mit Skalarprodukt definiert durch
Die Konvergenz der obigen Reihe folgt aus dem Majorantenkriterium, denn es gilt
und die Reihen und konvergieren.
Wir wiederholen zunächst die grundlegenden topologischen Begriffe in metrischen Räumen.
2.14 Definition. Sei eine Menge. Eine Metrikauf ist eine Abbildung , so dass für gilt:
Das Paar heißt metrischer Raum.
Es gilt:
2.16 Definition. Der metrische Raum heißt separabel, falls eine abzählbare dichte Teilmenge besitzt. Hier und im Folgenden steht „abzählbar“ für „endlich oder abzählbar unendlich“.
Beweis.Nach Voraussetzung existiert eine abzählbare Menge , welche in dicht liegt. Wir setzen
und wählen für jedes . Da abzählbar ist, ist auch die Menge
abzählbar. Ferner ist dicht in (Übung!). Es folgt, dass separabel ist. □
2.19 Definition. Sei ein normierter Raum. Eine Teilmenge heißt total, falls gilt. Hier und im Folgenden bezeichne „“ das Vektorraumerzeugnis von in , welches als der Unterraum aller Linearkombinationen von Elementen aus bzw. äquivalent als der Schnitt aller Unterräume von , welche enthalten, gegeben ist.
2.20 Satz. Sei ein normierter-Vektorraum. Dann ist genau dann separabel, wenn eine abzählbare totale Teilmenge enthält.
Beweis.„“: Sei separabel. Dann existiert eine abzählbare Teilmenge mit . Es folgt , also . Demnach ist total.
„“: Sei abzählbar und total. Wir setzen
wobei
sei. ist abzählbar, da und abzählbar sind.
Seien nun und gegeben. Da total ist, existieren und mit
(2.2) |
Sei . Da dicht in ist, existieren mit
Es folgt
Da beliebig gewählt war, folgt . Somit ist , und ist separabel. □
Seien im Folgenden und metrische Räume.
2.22 Definition und Bemerkung. Seien eine Abbildung und .
Ist speziell (mit oder ), so schreiben wir kurz anstelle von und anstelle von .
2.24 Definition. Sei eine Abbildung
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Seien im Folgenden , normierte -Vektorräume.
Beweis. (a) bekannt und einfach.
(b) Man sieht direkt, dass eine Norm auf definiert ist durch . Nach Bemerkung und Beispiel 2.3(a) ist äquivalent zu , da endlichdimensional ist. Somit existiert mit
also insbesondere
Man rechnet leicht nach, dass mit der Definition
ein normierter Raum ist.
und schreiben kurz anstelle von .
für alle gilt. Hier sei wie in Definition und Bemerkung 2.21 der -te Einheitsvektor in .
Offensichtlich ist wohldefiniert und linear. ist stetig, denn für alle und gilt
mit
(2.3) |
also für . Es folgt somit mit . Wir werden nun sehen, dass sogar gilt. Sei dazu ein Punkt, wo das Maximum in (2.3) angenommen wird. Für sei ferner
Da ist, unabhängig von , gilt
wobei das letzte Integral für nach dem Satz von der majorisierten Konvergenz gegen konvergiert. Also ist auch , und insgesamt folgt Gleichheit. Spezielles Beispiel: Sei der Lösungsoperator zum Problem (1.2) aus Kapitel 1, d.h. es gelte
mit der Greenfunktion
Dann ist
mit
Es folgt .
In (c) und (d) bezieht sich die Vollständigkeit dabei auf die induzierte Metrik.
2.31 Bemerkung. Sei eine Folge.
Beweis. (a) Sei eine Cauchyfolge in . Da vollständig ist, existiert , wobei nach Voraussetzung gilt. Also konvergiert in .
(b) Sei . Dann ist für eine Folge in . Nach Bemerkung 2.31(a) ist eine Cauchyfolge in , und damit konvergiert nach Voraussetzung in . Es folgt . Insgesamt folgt . □
2.33 Bemerkung. Sei ein weiterer metrischer Raum und eine Abbildung.
Gilt dies, so ist abgeschlossen in nach Satz 2.32.
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2.34 Bemerkungen und Beispiele.
Allgemeiner gilt für zwei topologisch isomorphe -Vektorräume und :
und somit ist die Folge eine Cauchyfolge. Da vollständig ist, existiert . Setze . Für alle gilt dann
Also ist und somit . Für alle gilt zudem
und somit . Nach Voraussetzung gilt zudem und somit in ; dies war zu zeigen. Der Beweis für ist ähnlich, nur einfacher. Es gilt sogar:
2.35 Satz. Seien normierte Räume. Ist ein Banachraum, so ist auch ein Banachraum. Insbesondere ist der Dualraum eines normierten Raumes stets ein Banachraum.
Beweis.Sei eine Cauchyfolge in und für . Dann gilt . Für alle folgt
d.h. ist eine Cauchyfolge in . Aus der Voraussetzung folgt somit die Existenz von
Aus der Linearität der Abbildungen und der Stetigkeit der linearen Operationen in folgt direkt, dass auch die Zuordnung linear ist. Ferner ist stetig und daher
d.h. ist stetig. Man beachte dabei, dass wegen Bemerkung 2.31(b) beschränkt ist. Schließlich ist
d.h. für . Dies zeigt die Vollständigkeit von . □
2.37 Satz. Sei ein normierter Raum. Dann gilt: ist genau dann ein Banachraum, wenn jede absolut konvergente Reihe in auch konvergent ist.
Beweis.„“: Genau wie für bzw. („Cauchykriterium“), man muss nur alle Beträge durch Normen ersetzen.
„“: Sei eine Cauchyfolge. Dann existiert für alle ein mit
Wähle nun induktiv und für . Dann gilt
also insbesondere
dh. die Reihe konvergiert absolut. Nach Voraussetzung konvergiert sie damit auch, d.h. es existiert
Nach Bemerkung 2.31(d) konvergiert die Folge damit insgesamt gegen , was zu zeigen war. □
Im Folgenden sei ein metrischer Raum.
2.39 Satz(Cantor). Sei vollständig, und seien, , abgeschlossene, nichtleere Mengen mit für alle und. Dann ist nichtleer.
Beweis.Wähle für . Nach Voraussetzung ist dann
(2.4) |
Also folgt
d.h. ist eine Cauchyfolge in . Da vollständig ist, existiert . Wegen (2.4) ist für alle ; also . □
Nachbemerkung: Es gilt sogar , da ist.
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-11-01 __________________________________
Beweis.„(i) (ii)“: Sei kompakt, und sei eine Folge in . Ohne Einschränkung sei eine unendliche Menge. Angenommen, kein ist Grenzwert einer Teilfolge von . Dann existiert für jedes ein so, dass endlich ist. Da kompakt ist, existieren mit . Es folgt: ist endlich. Widerspruch.
„(ii) (iii)“: Sei eine Cauchyfolge in . Diese besitzt nach Voraussetzung eine in konvergente Teilfolge. Nach Bemerkung 2.31(c) ist dann aber schon selbst konvergent. Demnach ist vollständig.
Wir zeigen nun die Präkompaktheit von . Sei dazu . Für einen Widerspruchsbeweis nehmen wir an, es gäbe keine endliche Menge mit . Wir wählen dann beliebig.
Diese Konstruktion definiert induktiv eine Folge in derart, dass
(2.5) |
gilt. Nach Voraussetzung muss aber eine konvergente Teilfolge besitzen. Diese ist dann eine Cauchyfolge, im Widerspruch zu (2.5). Es folgt die Präkompaktheit von .
„(iii) (i)“: Seien für offene Teilmengen mit
(2.6) |
Da präkompakt ist, existiert für jedes eine endliche Menge mit
Sei nun angenommen, dass nicht von endlich vielen der Mengen überdeckt wird. Da endlich ist, existiert so, dass nicht von endlich vielen überdeckt wird. Da ferner endlich ist und gilt, existiert so, dass nicht von endlich vielen überdeckt wird. Induktiv findet man:
(2.7) |
Dies liefert eine Folge abgeschlossener Mengen mit und für alle . Da vollständig ist, folgt mit Satz 2.39, dass ein existiert. Ferner existiert mit . Da offen ist, existiert auch ein mit . Für ist und , also im Widerspruch zu (2.7). Der Widerspruch zeigt, dass eine endliche Teilmenge existiert mit . Es folgt die Kompaktheit von . □
Beweis.Bekannt aus der Analysis II. □
Beweis als Übung.
d.h. in einem vollständigen metrischen Raum sind Teilmengen genau dann präkompakt, wenn sie relativ kompakt sind.
2.43 Satz. Sei ein normierter Raum und. Dann gilt: ist präkompakt genau dann, wenn beschränkt ist und für jedes ein endlichdimensionaler Unterraum existiert mit.
Beweis.„“: Sei präkompakt. Wie bereits bemerkt, ist dann auch beschränkt. Sei ferner , und sei endlich mit . Setze . Dann ist und .
„“: Nach Voraussetzung ist . Sei , und sei ein endlichdimensionaler Unterraum mit . Setze . Nach Bemerkung 2.41(c) ist dann kompakt, also auch präkompakt. Ferner existiert für jedes ein mit , also insbesondere und somit . Also ist , und mit Bemerkung 2.42(b) folgt die Behauptung. □
2.44 Lemma(Rieszsches Lemma). Sei ein normierter Raum und ein echter abgeschlossener Unterraum. Seien ferner und gegeben. Dann existiert ein mit und.
Beweis.Da gilt, existiert . Es folgt . Ferner existiert mit . Seien nun und . Dann ist , und für alle gilt:
Es folgt . □
Beweis.„(i) (ii)“: siehe Bemerkung 2.41(c).
„(ii) (iii)“: ist abgeschlossen und beschränkt, also kompakt nach Voraussetzung und damit auch präkompakt.
„(iii) (i)“: Nach Satz 2.43 existiert ein endlichdimensionaler (und damit nach Bemerkungen und Beispiele 2.34(c) abgeschlossener) Unterraum mit
(2.8) |
Ist , so existiert nach Lemma 2.44 zu und ein mit und , also im Widerspruch zu (2.8). Es folgt also ; somit ist endlichdimensional. □
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-11-04 __________________________________
Sei stets ein metrischer Raum.
3.1 Satz(von Baire). Sei ein vollständiger metrischer Raum, und seien offene und dichte Teilmengen für. Dann ist auch dicht in.
Beweis.Es reicht, zu zeigen, dass für jede nichtleere offene Teilmenge von gilt. Sei also offen und nichtleer. Da offen und dicht ist, ist offen und nichtleer. Wähle und mit . Dann gilt:
(3.1) |
Konstruiere nun sukzessive Mengen , mit
(3.2) |
Sei dazu , und seien bereits konstruiert. Da offen in und offen und dicht ist, muss offen und nichtleer sein. Wähle und mit . Mit dieser Wahl von gilt (3.2). Anwendung von Satz 2.39 auf die Mengen liefert schließlich . Aus (3.1) und (3.2) folgt aber
Es folgt . □
Beweis. (a) Nach Voraussetzung ist offen und dicht für alle . Nach Satz 3.1 ist somit dicht in . Dies liefert .
3.4 Bemerkungen und Beispiele.
Gilt dies für alle , so ist jede abzählbare Teilmenge von mager. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein normierter Raum (mit induzierter Metrik) ist.
3.5 Satz. Seien vollständig und mager. Dann ist dicht in. Insbesondere ist nicht mager in sich, falls ist.
Beweis.Sei mit für alle . Nach Korollar 3.2 gilt dann für . Es folgt . □
3.6 Korollar. Sei ein unendlichdimensionaler Banachraum. Dann ist jede Basis von (im Sinne der linearen Algebra) überabzählbar.
Beweis.Angenommen, besäße eine abzählbare Basis . Dann ist mit . Nach Voraussetzung und Bemerkungen und Beispiele 2.34(c) ist für alle , und somit ist nirgends dicht in nach Bemerkungen und Beispiele 3.4(c). Dann ist mager in sich, im Widerspruch zu Satz 3.5. □
3.7 Bemerkung. Wir werden bald sehen, dass der Satz von Baire wichtige Konsequenzen für die Struktur der Menge stetiger linearer Abbildungen hat (Satz von der gleichmäßigen Beschränktheit, Satz von der offenen Abbildung).
Stets seien normierte -Vektorräume
3.8 Hauptsatz(von der gleichmäßigen Beschränktheit). Sei ein Banachraum, und sei punktweise beschränkt, d.h.,
Dann ist beschränkt in, d.h. es existiert mit für alle.
Beweis.Für sei
Dann ist abgeschlossen in für alle , und nach Voraussetzung gilt . Da vollständig ist, existieren nach Korollar 3.2(b) ein , und mit , d.h.
(3.3) |
Sei nun und beliebig. Dann ist und . Es folgt
Insgesamt folgt . □
3.9 Korollar. Sei ein Banachraum, und sei eine Folge in.
(3.4) |
Beweis. (a) Wenn für alle existiert, so ist die Menge punktweise beschränkt im Sinne von Hauptsatz 3.8. Dieser liefert dann ein mit für alle . Damit folgt (a).
und (a) liefert . Somit ist (als offensichtlich lineare Abbildung) stetig und es folgt (3.4).
(c) Sei ein dichte Teilmenge von , so dass für alle konvergiert. Wir setzen und zeigen, dass für alle konvergiert. Dafür halten wir fest und betrachten eine Folge mit . Sei . Es existiert mit , und es existiert mit für alle . Dann folgt
für alle , das heißt, ist eine Cauchyfolge in und konvergiert demnach. □
3.10 Bemerkung(Satz von Banach-Steinhaus). Aus Korollar 3.9 folgt für Banachräume und und eine Folge die Äquivalenz der Aussagen
Ist eine dieser Aussagen erfüllt, dann definiert ein .
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-11-08 __________________________________
Stets seien normierte -Vektorräume
3.11 Definition und Bemerkung. Seien metrische Räume. Eine Abbildung heißt offen, falls für gilt:
Man beachte: Ist offen und bijektiv, so ist stetig (vgl. Definition und Bemerkung 2.22(b))
3.12 Hauptsatz(von der offenen Abbildung). Sei ein Banachraum, und sei derart, dass nicht mager in ist. Dann ist surjektiv und offen.
Bevor wir den Beweis bringen, betrachten wir erst einmal einige Folgerungen aus diesem zentralen Resultat.
3.13 Beispiel. Sei . Nach Satz 2.9 ist die Inklusion stetig. Da ein Banachraum und nicht surjektiv ist, folgt mit Hauptsatz 3.12, dass in mager ist.
Beweis. (a) Nach Voraussetzung und Satz 3.5 ist nicht mager in . Also ist offen nach Hauptsatz 3.12.
(b) Aus (a) und Definition und Bemerkung 3.11 folgt die Stetigkeit von . □
3.15 Korollar. Seien Normen auf einem-Vektorraum derart, dass, Banachräume sind. Ferner möge existieren mit für alle. Dann sind und äquivalent.
Beweis.Nach Voraussetzung ist stetig, also ein topologischer Isomorphismus nach Korollar 3.14(b). Insbesondere ist stetig, d.h. es existiert mit für alle . Die Behauptung folgt. □
Für den Beweis von Hauptsatz 3.12 vereinbaren wir zunächst ein paar praktische Bezeichnungen.
Beweis.Übung. □
Beweis von Hauptsatz 3.12. Zur Abkürzung verwenden wir hier für und die Notation für die abgeschlossene Kugel in , , und analoge Schreibweisen in .
Zuerst zeigen wir, dass existiert mit
(3.5) |
Für setzen wir . Weil
nicht mager ist, existiert mit . Lemma 3.17(a) liefert jetzt, dass auch
gilt und dass und existieren, so dass gilt. Wegen Lemma 3.17(c) und (d) ist absolut konvex. Daraus folgt . Für gilt also und somit wegen der Konvexität von :
Damit haben wir (3.5) gezeigt.
Im zweiten Schritt zeigen wir für aus (3.5), dass
(3.6) |
gilt. Sei gewählt. Dann zeigt (3.5), dass existiert, so dass gilt. Mit (3.5) erhalten wir wieder , so dass ist. Per Induktion konstruieren wir eine Folge , so dass gilt:
(3.7) |
Wir setzen nun . Dann folgt
Wegen (3.7) konvergiert absolut. Da vollständig ist, liefert Satz 2.37, dass gegen ein konvergiert. Unter Benutzung von (3.7) prüft man leicht, dass gilt. Damit ist (3.6) gezeigt. Es folgt sofort
d.h., ist surjektiv.
Im letzten Schritt nehmen wir an, dass offen ist. Für beliebiges existiert mit . Weil offen ist, existiert mit . Aus (3.6) folgt . Dann gilt , und ist daher eine Umgebung von , die in enthalten ist. Da beliebig war, ist offen. □
Seien stets und normierte Räume über .
3.19 Satz(vom abgeschlossenen Graphen). Seien Banachräume, und sei eine lineare Abbildung, deren Graph in abgeschlossen ist. Dann ist, also stetig.
Beweis.Nach Voraussetzung und Definition und Bemerkung 3.18 ist ein Banachraum und somit auch , da abgeschlossen ist. Sei definiert durch . Da für , ist . Ferner ist bijektiv mit für . Gemäß Korollar 3.14(b) ist nun ; also existiert mit
und somit für alle . Es folgt die Stetigkeit von . □
3.20 Bemerkung. Sei -linear. Offensichtlich sind dann folgende Eigenschaften äquivalent:
existieren, gilt .
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3.21 Bemerkung. Seien Teilräume von mit . Aus der linearen Algebra ist bekannt, dass genau eine Projektion (d.h. linear und ) mit und existiert. Wir nennen die Projektion auf längs. Dann ist die Projektion auf längs .
3.22 Definition. Seien Teilräume von mit , und sei die Projektion auf längs .
wobei für sei. Sei die Projektion auf längs . Wie in (a) sieht man
also . Es folgt, dass nicht stetig ist.
Beweis.Sei die Projektion mit Bild und Kern .
(a) Angenommen, ist nicht stetig. Dann existiert eine Folge mit für alle . Setze . Dann gilt für , aber für alle . Da , ist kompakt. Also existiert und eine Teilfolge mit . Somit ist
da abgeschlossen ist. Es folgt , im Widerspruch zu . Der Widerspruch zeigt die Stetigkeit von .
(b) Nach Satz 3.19 reicht es, zu zeigen, dass einen abgeschlossenen Graphen besitzt. Zum Beweis verwenden wir Bemerkung 3.20. Sei also eine Nullfolge in derart, dass existiert. Da in abgeschlossen ist, folgt . Da ferner in abgeschlossen ist, folgt . Somit ist , d.h. . Gemäß Bemerkung 3.20 folgt die Behauptung. □
Seien stets metrische Räume und ein normierter Raum.
4.1 Bemerkung. Ist kompakt, so ist nach Bemerkung 2.41(b) und Bemerkung 2.42(a). Insbesondere ist dann also ein Banachraum mit Norm nach Bemerkungen und Beispiele 2.34(f).
4.2 Definition. Eine Teilmenge heißt
Eine Folge in heißt gleichgradig stetig(in), wenn dies für die Menge gilt.
Dann ist gleichgradig stetig.
aber
Also existiert kein derart, dass für alle die Implikation
gilt.
4.5 Satz(von Arzelà und Ascoli). Ist kompakt, so ist eine Teilmenge genau dann präkompakt, wenn gleichgradig stetig ist und wenn für alle die Menge in präkompakt ist.
Beweis.„“: Sei . Da gleichgradig stetig ist, existiert zu jedem ein mit für alle . Da kompakt ist, existieren derart, dass
Da die Mengen , präkompakt sind, existiert eine endliche Menge mit . Definiert man für also
so folgt nach Konstruktion . Da es sich hier um eine endliche Vereinigung handelt, reicht es gemäß Bemerkung 2.42(b) nun, zu zeigen:
(4.1) |
Seien dazu , und sei beliebig. Dann ist für ein , und somit
Es folgt , und damit ist .
„“: Seien und . Nach Voraussetzung existiert eine endliche Teilmenge mit
(4.2) |
Da endlich ist, existiert zudem so, dass für alle gilt. Sei nun beliebig. Dann existiert mit , und somit gilt für :
Es folgt , und dies liefert die gleichgradige Stetigkeit von in . Nach Definition von liefert (4.2) aber auch direkt die Inklusion
also ist in präkompakt. □
4.6 Korollar. Seien kompakt und eine beschränkte und gleichgradig stetige Folge in . Dann hat eine gleichmäßig konvergente Teilfolge.
Beweis.Sei . Dann ist gleichgradig stetig und beschränkt und damit auch präkompakt für alle . Mit Satz 4.5 folgt, dass in präkompakt und somit auch relativ kompakt ist (nach Bemerkung 2.42(c), da vollständig ist). Also hat eine in konvergente Teilfolge. □
Im Folgenden sei stets ein kompakter metrischer Raum.
4.7 Bemerkung. Im Folgenden wollen wir ein hinreichendes Kriterium dafür herleiten, dass eine Teilmenge im normierten Raum dicht liegt. Dabei nutzen wir die Tatsache, dass dieser Raum auch eine kommutative -Algebra mit Eins ist, d.h.:
Ein Unterraum heißt Teilalgebravon (mit ), wenn gilt:
4.8 Satz(von Stone-Weierstraß). Sei eine Teilalgebra von mit folgenden Eigenschaften.
Dann liegt dicht in.
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Um dies zu beweisen, benötigen wir zunächst zwei Hilfssätze:
4.9 Hilfssatz(Spezialfall der binomischen Reihe). Für gilt
(4.3) |
mit
(4.4) |
und die Reihe konvergiert absolut.
Beweis.Die aus der Analysis bekannte binomische Reihenentwicklung zur Potenz liefert (4.3) zunächst für . Wir zeigen nun die Abschätzung
(4.5) |
Dies ist klar für . Für gilt zudem
Hier haben wir die Konvexität der Funktion , verwendet (diese liefert die Ungleichung für ). Per Induktion folgt also für :
Insbesondere konvergiert die Reihe in (4.3) für alle absolut, und mit dem Abelschen Grenzwertsatz folgt, dass Hilfssatz 4.9 auch für gilt. (Randbemerkung: Es gilt für .) □
Beweis. (a) Wegen für ist die Multiplikation in stetig (überlegen!). Das liefert für (man approximiere und aus heraus!). Da ferner gilt, folgt die Behauptung.
(b)(i) Ohne Einschränkung sei (sonst normalisiere man ). Dann gilt und . Gemäß Hilfssatz 4.9 gilt
(4.6) |
mit den Binomialkoeffizienten aus (4.4). Da abgeschlossen ist und weil gilt für , reicht es, zu zeigen, dass die Reihe in (4.6) bzgl. der Norm von konvergiert; dann ist . Wegen für alle ist aber
gemäß Hilfssatz 4.9, d.h. die Reihe konvergiert absolut im Banachraum . Nach Satz 2.37 konvergiert sie dann auch.
(b)(ii) Wegen (b)(i) liegt mit auch und somit in . Mit sind also auch
Funktionen in . □
Beweis von Satz 4.8. Wir betrachten zunächst den Fall . Sei und gegeben. Es reicht, zu zeigen, dass existiert mit . Zur Konstruktion der Funktion betrachten wir zunächst beliebige mit . Nach Voraussetzung existiert eine Funktion mit . Mit dieser Wahl definieren wir nun durch
dann gilt und . Ferner definieren wir die konstante Funktion , für . Sei nun fest gewählt. Für betrachten wir dann die offene Umgebung
von . Aufgrund der Kompaktheit von existieren mit . Ferner liegt wegen Hilfssatz 4.10 die Funktion in . Dabei gilt und für alle . Daher ist eine offene Umgebung von . Wiederum aufgrund der Kompaktheit von existieren mit . Ferner ist auch , und es gilt
Es folgt , wie benötigt.
Wir betrachten schließlich den Fall . Für gilt dann: 1. Für ist auch , und somit folgt . 2. Für ist . Aus 1. und 2. folgt die Mengengleichheit
(4.7) |
und diese impliziert insbesondere, dass die Punkte von trennt. Ferner ist eine Teilalgebra von , denn: Für mit ist
da nach 1. auch und somit in liegt. Ferner ist offensichtlich . Wie bereits gezeigt, liegt also dicht in , und somit liegt wegen (4.7) auch dicht in . □
Beweis. (a) Offensichtlich bilden die genannten Funktionen eine Teilalgebra von , welche die Punkte von trennt, da zu je zwei verschiedenen Punkten eine affin lineare Funktion existiert mit (z.B. die Funktion , ). Also folgt die Behauptung aus den Satz von Stone-Weierstraß.
(b) Die Behauptung folgt wie (a) aus Satz 4.8, wenn man zusätzlich beachtet, dass die hier betrachteten Funktionen eine Teilalgebra bilden, welche auch unter der komplexen Konjugation abgeschlossen ist. □
4.12 Definition und Korollar. Sei der Vektorraum der stetigen -periodischen Funktionen . Dann liegt der Teilraum der trigonometrischen Polynome dicht in bzgl. . Dabei heißt eine Funktion trigonometrisches Polynom, wenn es und , , gibt mit für .
Beweis.Sei der Einheitskreis. Dann ist die Abbildung
ist ein isometrischer Isomorphismus (bzgl. ), welcher Polynome in und genau auf trigonometrische Polynome abbildet. Die Behauptung folgt also durch Anwendung von Korollar 4.11(b) auf . □
Beweis.Da separabel ist (siehe Bemerkung 2.42), existieren , derart, dass in dicht liegt. Für sei nun definiert durch . Sei ferner die kleinste Teilalgebra, welche die Funktionen , enthält. Als Vektorraum ist , wobei die Menge der endlichen Produkte mit und , ist (leeres Produkt ist die Einsfunktion). Offensichtlich ist abzählbar. Ferner trennt die Algebra die Punkte von : Sind nämlich mit , so existiert mit . Es folgt dann
Im Fall ist zudem abgeschlossen unter komplexer Konjugation, da die Funktionen , reellwertig sind. Also folgt mit dem Satz von Stone-Weierstraß, dass in dicht liegt. Somit ist eine abzählbare totale Teilmenge von , und damit ist separabel nach Satz 2.20. □
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-11-18 __________________________________
Stets sei im Folgenden ein (reeller) Maßraum. Ferner verwenden wir die Vereinbarung für und setzen . Wir wiederholen zunächst zentrale Begriffe der Maß- und Integrationstheorie und Konvergenzsätze, welche größtenteils aus der Integrationstheorie bekannt sind.
4.14 Definition. Seien ein metrischer Raum und eine Funktion.
Wir schreiben:
Im Fall ( oder ) schreiben wir auch bzw. . Im Fall gilt insbesondere
(4.8) |
Wir werden im Folgenden (nicht-endliche) Funktionen -messbarnennen, wenn sie die Bedingung auf der rechten Seite von (4.8) erfüllen. Auch für solche Funktionen schreiben wir dann bzw. .
(4.9) |
Hier seien bzw. der Positiv- bzw. Negativteil von . Es gilt also u.a. und . Die Funktion heißt -integrierbar, falls die Bedingungen in (4.9) gelten. In diesem Fall setzt man
4.18 Bemerkung. Ist mit -messbaren Teilmengen und für alle , so können die Folgen in Satz 4.17(a) und (b) derart gewählt werden, dass gilt:
Dies gilt insbesondere im Fall und (Lebesguemaß).
4.21 Satz(von der majorisierten Konvergenz (Satz von Lebesgue)). Seien , derart, dass der punktweise Grenzwert punktweise f.ü. auf existiert. Ferner existiere eine-wertige Funktion derart, dass für alle die Ungleichung f.ü. auf gilt. Dann ist, und es gilt.
Jetzt kommen wir zur Definition der -Räume.
4.22 Definition und Bemerkung. Für eine -messbare Funktion sei
Man sieht leicht, dass stets f.ü. auf gilt.
4.23 Satz und Definition. Sei. Die Menge aller messbaren Funktionen mit
ist ein-Vektorraum, und durch
wird eine Halbnorm auf definiert.
Beweis.Die Vektorraumeigenschaften sieht man sehr ähnlich wie in Definition und Satz 2.7. Sei nun
Offensichtlich ist dann absolut konvex und absorbierend in , und gemäß Satz 2.6 definiert
eine Halbnorm auf . □
4.24 Satz(Höldersche Ungleichung). Seien konjugierte Exponenten, d.h. es gelte. Seien ferner und. Dann gilt
Beweis.Die Ungleichung ist klar im Fall . Sei also nun , also auch . Ohne Einschränkung können wir annehmen, denn andernfalls ist f.ü. in und die Ungleichung ist trivialerweise erfüllt. Mit der Youngschen Ungleichung (vgl. Bemerkung 2.8(b)) folgt dann mit , :
wie behauptet. □
4.25 Bemerkung(verallgemeinerte Höldersche Ungleichung). Seien mit für ein . Seien ferner , gegeben. Dann gilt
Dies folgt aus Satz 4.24 per Induktion (Übung).
Beweis. (a) Nach Voraussetzung ist und . Ferner gilt
nach Voraussetzung. Gemäß Bemerkung 4.25 ist also , also
(b) Sei . Wir schreiben . Mit ist dann mit
Ferner ist , und somit folgt mit Bemerkung 4.25:
(c) Übung. □
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-11-22 __________________________________
4.27 Definition und Satz(-Raum). Sei , und sei . Dann ist ein Unterraum, und der Faktorraum ist ein normierter Raum mit Norm gegeben durch
Beweis.Es ist klar, dass ein linearer Unterraum von ist. Die Integrationstheorie liefert für , dass genau dann gilt, wenn in liegt. Daraus folgt sofort, dass durch die Definition eine Norm gegeben ist. □
4.28 Bemerkung(u.a. zur Notation).
(z.B. offen mit Lebesgue- Maß). Sind dann stetigeFunktionen mit f.ü. auf , so gilt auf ganz . Es folgt also, dass dann die Abbildung
injektiv ist.
Beweis. (a) Gemäß Satz 2.37 reicht es, zu zeigen, dass jede absolut konvergente Reihe in auch konvergiert. Seien also , gegeben mit
Wir betrachten im Folgenden die Hilfsfunktionen
Wir zeigen zunächst:
(4.10) |
Für festes und liefert die Dreiecksungleichung
Im Fall folgt dann aus dem Satz von der monotonen Konvergenz
und somit (4.10). Im Fall folgt ebenfalls
und somit wiederum (4.10). Hier haben wir verwendet, dass für alle gilt: f.ü. und dass die abzählbare Vereinigung von Nullmengen wieder eine Nullmenge ist. Aus (4.10) folgt insbesondere:
denn im Fall von gilt . Somit existiert für fast alle . Sei trivial (also durch ) auf ganz fortgesetzt; dann ist -messbar und auf . Gemäß (4.10) gilt also mit . Sei schließlich für . Dann gilt f. ü. in , und wegen (4.10) folgt
Somit konvergiert die Reihe bzgl. gegen .
(b) Wähle sukzessive mit und derart, dass für alle gilt:
Insbesondere konvergiert die Reihe absolut in . Wie im Beweis von (a) folgt daher, dass sie sowohl bzgl. als auch punktweise f.ü. auf gegen eine Funktion konvergiert. Nach Voraussetzung gilt aber auch
und somit folgt . Es gilt also
d.h. die Teilfolge hat die gewünschte Eigenschaft. □
4.30 Beispiel(wandernder Buckel).Der Übergang zu einer Teilfolge in Satz 4.29(b) ist i.A. notwendig. Um dies einzusehen, betrachten wir und , definiert durch
Hier seien die jeweils eindeutig bestimmten Zahlen mit und . Dann ist für alle und ; aber in keinem Punkt konvergiert die Folge gegen .
4.31 Definition und Satz. Auf ist ein Skalarprodukt definiert durch
(Im Fall erübrigt sich hierbei natürlich die komplexe Konjugation). Dabei ist die von induzierte Norm. Nach Satz 4.29 ist also ein Hilbertraum.
Beweis.Die Skalarprodukteigenschaften rechnet man problemlos nach. □
Beweis.Nach Satz 4.17 existieren , , mit für alle und punktweise. Für festes existiert dabei mit auf der Menge , und somit folgt
Dies zeigt . Sei nun für . Dann konvergiert die Folge punktweise gegen , wobei
Mit dem Satz von Lebesgue (siehe Satz 4.21) folgt daher
und dies liefert . □
Bisher haben wir noch nicht geklärt, unter welchem Umständen die Räume separabel sind. Ist darüber hinaus ein metrischer Raum, so ist es in Anwendung oft sehr nützlich, zu wissen, inwieweit stetige Funktionen in dicht liegen. Diese Fragen wollen wir im Folgenden erörtern. Dazu ist der folgende Satz sehr nützlich; des Weiteren benötigen wir einige Sachverhalte über Borel- und Radonmaße.
4.33 Satz(von Egorov (und Severini)). Sei ein separabler metrischer Raum, und seien messbare Funktionen für, welche punktweise f.ü. gegen eine Funktion konvergieren. Ist, so existiert zu jedem eine messbare Teilmenge mit und derart, dass auf gleichmäßig gegen konvergiert.
Beweis.Sei , und für sei
Dann gilt für alle . Da ferner punktweise f.ü. gegen konvergiert und gilt, folgt
Somit existiert zu jedem ein mit . Sei nun
Für und gilt dann , also
Es folgt, dass die Folge auf gleichmäßig gegen konvergiert. Ferner gilt
Bemerkung: Die Separabilität von wird im obigen Beweis benötigt, um die Messbarkeit der Mengen sicherzustellen.
Wir benötigen zunächst einige ergänzende Begriffsbildungen zur Kompaktheit. Sei im Folgenden ein metrischer Raum.
4.34 Definition. Seien ein normierter Raum und eine Teilmenge mit . Mit bezeichnen wir die Menge der stetigen Funktionen derart, dass der Träger
kompakt ist. Im Fall ist diese Menge ein (i.A. nicht abgeschlossener!) Unterraum des normierten Raums . Kurzschreibweise: anstelle von .
4.36 Bemerkungen und Beispiele.
Beweis. (a) Seien , kompakt mit . Gemäß Bemerkungen und Beispiele 4.36(a) existiert für jedes eine kompakte Umgebung von . Setze für . Dann bilden die Mengen , eine offene Überdeckung von mit für . Für jede kompakte Teilmenge existiert somit ein mit , wie behauptet.
Dabei ist also isometrisch isomorph zu einem Unterraum von vermöge der isometrischen Einbettung . Gemäß Korollar 4.13 ist dabei separabel bzgl. und wegen Satz 2.18 auch . Ferner ist wegen (a), und somit ist ebenfalls separabel. □
4.38 Bemerkung. In Satz 4.37 kann die Bedingung der lokalen Kompaktheit nicht weggelassen werden, wie ein mit Hilfe von Bemerkungen und Beispiele 4.36(e) einfach zu konstruierendes Gegenbeispiel zeigt (Übung).
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-11-25 __________________________________
4.40 Beispiele(und Bemerkung zur Notation).
ein Borelmaß.
4.41 Definition. Sei ein Borelmaß auf .
Bemerkung: Ist lokal kompakt, so ist (c) offensichtlich äquivalent zur Eigenschaft
(4.11) |
4.42 Satz. Sei -kompakt, und sei ein von außen reguläres und lokal endliches Borelmaß auf . Dann gilt:
Beweis.Sei mit kompakten Teilmengen . Ohne Einschränkung können wir dabei für annehmen. Sei -messbar. Wir zeigen zunächst (b) für .
1. Behauptung: Zu jedem existiert offen mit und . Zum Beweis sei für . Dann ist und somit gemäß (4.11). Da von außen regulär ist, existieren nun offene Mengen mit und , somit also
Mit folgt und
wie behauptet. Anwendung der 1. Behauptung auf die -messbare Menge liefert nun auch offen mit und . Sei . Dann ist abgeschlossen in mit ; ferner gilt und daher
Somit ist (b) gezeigt.
Nun zu (a). Wir müssen zeigen:
(4.12) |
die umgekehrte Ungleichung ist offensichtlich. Für die oben definierten Mengen gilt für und , somit also
Sei nun . Anwendung von (b) liefert abgeschlossene Mengen , mit und , d.h . Ferner ist kompakt, da gilt. Es folgt
Da beliebig gewählt war, folgt die Behauptung. □
4.43 Beispiel. Bekannterweise ist das Lebesguemaß auf ein von außen reguläres und lokal endliches Borelmaß. Somit ist ein Radonmaß.
4.44 Hilfssatz. Sei lokal kompakt und ein lokal endliches Borelmaß auf. Dann existiert zu jeder kompakten Teilmenge und zu jedem eine kompakte Umgebung von mit.
Beweis.Übung. Man zeige zunächst, dass für ausreichend großes kompakt ist. □
Beweis. (a) Ohne Einschränkung sei in (sonst betrachte anstelle von ). 1. Spezialfall: ist eine Elementarfunktion, d.h. mit -messbaren disjunkten Teilmengen und , . Sei ferner . Wegen und der inneren Regularität von existieren dann kompakte Teilmengen mit für . Dabei gilt , da es sich um disjunkte kompakte Mengen handelt. Sei nun . Dann ist kompakt. Ferner ist lokal konstant und somit stetig auf . Schließlich ist die disjunkte Vereinigung der Mengen und somit
2. Allgemeiner Fall: Gemäß Satz 4.17 existiert eine Folge von Elementarfunktionen mit für alle und punktweise in für . Nach dem Spezialfall existieren ferner kompakte Teilmengen mit und derart, dass stetig ist. Ferner existiert gemäß Satz 4.33 eine -messbare Teilmenge mit und gleichmäßig auf für . Schließlich existiert aufgrund der inneren Regularität von eine kompakte Teilmenge mit , also
Sei nun . Dann ist kompakt und
In sind ferner alle Funktionen , stetig; ferner gilt gleichmäßig auf . Es folgt, dass stetig ist.
(b) Anwendung von (a) auf liefert eine kompakte Teilmenge mit und derart, dass stetig ist. Der Fortsetzungssatz von Tietze (aus der mengentheoretischen Topologie) besagt, dass sich zu einer stetigen Funktion fortsetzen lässt mit . Gemäß Hilfssatz 4.44 existiert ferner eine kompakte Umgebung von mit . Sei nun
und sei . Dann ist auf und auf . Nach Konstruktion ist also
und somit
Ferner ist
wie gewünscht. □
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-11-29 __________________________________
4.46 Beispiel. Sei , versehen mit der Betragsmetrik. Das Lebesguemaß auf erfüllt dann die Voraussetzungen des Satzes von Lusin. Wir betrachten die Dirichletfunktion
geben uns vor und konstruieren eine kompakte Menge mit so, dass stetig ist: Sei eine Abzählung von und für . Sei ferner
Dann ist kompakt, auf (und somit dort stetig) sowie
Beweis. (a) Sei und gegeben. Nach Satz 4.32 existiert mit in , und . Ohne Einschränkung sei dabei , d.h. . Nach dem Satz von Lusin (Satz 4.45(b)) existiert nun mit und , also
Es folgt und somit .
(b) Gemäß Satz 4.37(a) existieren kompakte Mengen , mit und derart, dass jede kompakte Menge in einer der Mengen enthalten ist. Wie im Beweis von Satz 4.37(b) setzen wir
Gemäß Korollar 4.13 ist und somit auch separabel bzgl. . Daher existieren abzählbare und dichte Teilmengen für . Wir zeigen: Die abzählbare Menge liegt dicht in . Sei dazu und beliebig. Gemäß (a) existiert mit ; dabei ist für ein . Somit existiert mit . Dann ist
und somit . Es folgt . Also ist dicht in , wie behauptet. □
4.48 Bemerkung. Ist Lebesgue-messbar, so ist nach Satz 2.18 separabel, da man als eine Teilmenge des gemäß Satz 4.47 separablen Raums auffassen kann (vermöge trivialer Fortsetzung).
Beweisskizze. Für sei . Mit dem Satz von Lebesgue (siehe Satz 4.21) sieht man, dass die monoton wachsende Funktion
stetig ist. Ferner ist und nach dem Satz von der monotonen Konvergenz (siehe Satz 4.19). Für existiert nach dem Zwischenwertsatz also ein mit . Betrachte nun die Menge
Für ist dann , also sowie ; somit also . Daher besteht aus überabzählbar vielen paarweise disjunkten offenen Teilmengen von . Es folgt, dass nicht separabel ist. □
4.50 Definition und Satz. Sei offen und
Dann liegt dicht in für , aber (offensichtlich) nicht dicht in . Hierbei sei das Lebesguemaß auf zugrunde gelegt.
Beweisskizze. Sei , . Nach Satz 4.47 existiert mit . Wir setzen trivial auf fort. Wir betrachten ferner den Glättungskern
wobei so gewählt sei, dass gilt. Für sei ferner
Dann ist und es gilt ebenfalls für . Nun definieren wir
für . Dann ist mit . Ferner gilt mit
die Abschätzung
Da gleichmäßig stetig ist, gilt . Es folgt bzgl. in und somit auch für , da für in der kompakten Menge enthalten ist (vgl. Bemerkung und Beispiel 4.26(b)). Die Einschränkung erfüllt also für genügend klein gewählt. □
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-12-02 __________________________________
Stets sei ein Hilbertraum über mit Skalarprodukt und induzierter Norm .
5.1 Satz und Definition. Sei konvex, abgeschlossen und nichtleer. Dann existiert zu jedem genau ein mit. Wir setzen und nennen die(abstandsminimierende) Projektion auf .
Beweis.Zur Existenz: Sei und . Sei ferner eine Folge mit
(5.1) |
Für gilt aufgrund der Konvexität von , also
und somit wegen (5.1)
Es folgt, dass eine Cauchyfolge ist. Ferner ist als abgeschlossene Teilmenge des Hilbertraums nach Satz 2.32 vollständig, also existiert . Ferner gilt .
Zur Eindeutigkeit: Sei mit . Dann erfüllt die Folge Bedingung (5.1) und ist daher nach obigem Argument eine Cauchyfolge. Dies liefert . □
5.2 Satz. Sind und wie in Satz und Definition 5.1 und, so gilt:
5.3 Bemerkung. Satz und Definition 5.1 und Satz 5.2 gelten auch, wenn ein Prähilbertraum und nichtleer, konvex und vollständig ist, insbesondere also dann, wenn die abgeschlossene, nichtleere und konvexe Teilmenge in einem endlichdimensionalen Teilraum des Prähilbertraums enthalten ist.
5.4 Beispiel. Sei Lebesgue-messbar, sowie . Man sieht leicht, dass eine nichtleere, abgeschlossene und konvexe Teilmenge von ist. Wir zeigen nun, dass die Projektion von auf gegeben ist durch für . Tatsächlich ist für alle , und für gilt
Also ist das zu abstandsminimierende Element in , d.h. gemäß Satz und Definition 5.1.
Beweis. (a) folgt direkt aus der Linearität und Stetigkeit des Skalarprodukts in der ersten Komponente.
Zu (b): Offensichtlich gilt für Teilmengen die Inklusionsumkehrung . Wegen folgt also . Sei umgekehrt , und sei zunächst mit , gegeben. Dann ist
Ist schließlich und eine Folge in mit , so folgt . Somit ist , und insgesamt folgt . □
5.6 Satz und Definition. Sind Unterräume mit und für alle, , so gilt:
Wir schreiben dann, nennen diese Zerlegungorthogonal und die Räume und orthogonale Komplementärräume.
Beweis. (a) Für alle ist
(b) Nach Voraussetzung ist und . Sei nun . Da ist, existieren und mit , also
Es folgt . Dies zeigt . Genauso folgt .
(c) Es gilt , da für alle . Also gilt: . Da gemäß (b) in abgeschlossen sind, folgt nach Satz 3.24(b). □
5.7 Satz und Definition. Sei ein abgeschlossener Unterraum von. Dann gilt, und die (abstandsminimierende) Projektion auf aus Satz und Definition 5.1 erfüllt:
Man nennt dieorthogonale Projektion auf .
Beweis.Wir zeigen zunächst: Für ist
(5.2) |
Nach Satz 5.2(b) gilt für alle , :
Durch Wahl von und folgt für alle . Ist , so folgt durch Wahl von auch
Insgesamt folgt für alle , und somit ist , wie behauptet. Aus (5.2) folgt nun für alle , also . Nach Satz und Definition 5.6 ist also . Sei nun die Projektion auf längs im Sinne von Definition 3.22. Dann gilt für alle :
Dies erzwingt , also für alle . Insbesondere ist , sowie und . Weiterhin ist für nach Satz 5.2(c) und für . Dies liefert , falls . □
Beweis. (a) Setze . Dann ist nach Satz und Definition 5.7, also wegen Definition und Satz 5.5(b).
(b) Ist total, so ist wegen Definition und Satz 5.5(b). Ist umgekehrt , so ist . Also ist total. □
5.9 Definition und Bemerkung. Für sei
Die Linearität von ist offensichtlich. Da ferner
ist in der Tat auch stetig mit
(5.3) |
Es folgt, dass die Abbildung , eine Isometrie ist und damit insbesondere injektiv. Man beachte ferner: ist antilinear, d.h. es gilt
5.10 Satz(Rieszscher Darstellungssatz).
Insbesondere ist ein Hilbertraum.
Beweis. (a) Sei . Dann ist ein abgeschlossener Unterraum von . Nach Satz und Definition 5.7 ist also , und ist linear, injektiv, hat . Daher gilt , ist bijektiv und daher . Es existiert also mit . Setze . Dann gilt für alle mit :
Es folgt .
(b) Die Skalarprodukt-Eigenschaften von folgen direkt aus denen von . Ferner gilt für mit :
Somit induziert also die Operatornorm auf . □
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-12-06 __________________________________
Wir betrachten stets und . Gegeben seien Funktionen , , wobei sei. Wir suchen eine Lösung des Neumann-Randwertproblems
(NP) |
Dazu benötigen wir einige Vorbereitungen.
(5.4) |
Dadurch ist eindeutig bestimmt, denn gilt (5.4) auch für , so ist
Da in dicht liegt, folgt . Wir schreiben anstelle von .
und versehen mit dem Skalarprodukt
Die induzierte Norm sei mit bezeichnet. gehört zu der Klasse der sogenannten Sobolevräume.
In der Tat ist , denn wegen ist
Ferner ist im klassischen Sinne für , und es folgt für mit dem Satz von Lebesgue (Satz 4.21) wegen :
Dies zeigt im schwachen Sinne. Wir werden weiter unten in Satz 5.14 sehen, dass die oben definierte Funktion im Fall nicht mehr in liegt.
Beweis.Die Skalarprodukteigenschaften sind klar. Sei eine Cauchyfolge in . Nach Definition des Skalarprodukts ist dann eine Cauchyfolge in und ist eine Cauchyfolge in . Somit gilt
Ferner gilt für alle :
Somit ist also mit , und
Dies zeigt die Vollständigkeit von . □
Beweis.Zu (a): Sei mit fest gewählt. Sei ferner beliebig, und sei
Diese Funktion besitzt eine Stammfunktion gegeben durch
und somit gilt (nach Voraussetzung und Definition der schwachen Ableitung)
Da beliebig gewählt war, folgt bzgl. des -Skalarprodukts, also in aufgrund der Dichtheit von in . Somit gilt f.ü. in .
(b): Sei , und sei definiert durch . Für gilt dann
(5.6) |
Insbesondere ist gleichmäßig stetig und lässt sich somit zu einer stetigen Funktion auf fortsetzen, welche dann (5.6) sogar für erfüllt. Insbesondere ist . Wir zeigen nun, dass die schwache Ableitung besitzt. Sei dazu . Dann gilt mit dem Satz von Fubini
Dies zeigt im schwachen Sinne. Somit ist die Funktion gemäß (a) nach Übergang zu einem geeigneten Repräsentanten konstant, und dies liefert die Behauptung; insbesondere ist
Zu (c): Sei der stetige Repräsentant nach (b), also . Die erste Ungleichung folgt direkt aus (5.6). Ist zudem mit gewählt, so folgt mit (b):
wobei
gilt. Es folgt , wie behauptet. □
mit stetigen Einbettungen, wobei hier den Raum der -Hölder-stetigen Funktionen auf bezeichne, gilt sogar, dass jede beschränkte Folge in eine in konvergente Teilfolge besitzt (Übung).
5.16 Definition und Satz. Seien Funktionen , gegeben.
gilt, wobei
sei.
ein Skalarprodukt definiert mit der Eigenschaft, dass die induzierte Norm äquivalent zur Norm ist. Insbesondere ist ebenfalls ein Hilbertraum.
Beweis von (b). Offensichtlich ist eine symmetrische Bilinearform auf , und für gilt
also
Somit ist ein Skalarprodukt derart, dass die induzierte Norm äquivalent zur Norm ist. □
5.17 Satz. Sind, mit gegeben, so besitzt das Randwertproblem (NP) genau eine schwache Lösung.
Beweis.Sei , versehen mit dem Skalarprodukt , und sei definiert durch . Die Stetigkeit von folgt aus der Abschätzung
Nach dem Rieszschen Darstellungssatz (Satz 5.10) existiert nun genau ein mit
Also ist die gesuchte eindeutige schwache Lösung von (NP). □
5.18 Bemerkung. Seien Funktionen , gegeben.
(5.7) |
also insbesondere für . Somit ist
Insbesondere folgt mit Bemerkung 5.15(a) (nach Wahl eines geeigneten Repräsentanten) , und mit Bemerkung 5.15(b) folgt .
und dies liefert die Neumann-Randbedingungen
(NR) |
so ist , und für den Repräsentanten gilt .
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-12-09 __________________________________
Nun sei wieder ein beliebiger Hilbertraum.
Beweis. (a) Aus der Stetigkeit und Linearität des Skalarprodukts im ersten Argument folgt
(b) Sei . Dann gilt
für alle , . Da ferner ist, folgt
Also ist eine Cauchyfolge in und die Behauptung folgt. □
5.23 Satz. Seiein abzählbar unendliches ONS in. Sei ferner und die orthogonale Projektion auf. Dann gelten für alle:
Beweis.Für sei die orthogonale Projektion auf . Dann gilt
Es folgt (c) und . Gemäß Satz 5.20(b) existiert somit (d.h. die Reihe konvergiert). Aus der Stetigkeit des Skalarprodukts folgt
also und somit . Dies liefert (a).
Zu (b):
Hier haben wir wieder die Stetigkeit des Skalarprodukts verwendet. □
Beweis.Sei und die orthogonale Projektion auf . Dann gilt:
Somit erhalten wir die Implikationen:
Gilt (iii), so folgt für alle :
also . Also ist und somit total, d.h. (i) gilt. □
5.25 Bemerkung. Ist ein abzählbar unendliches ONS und existiert eine totale Teilmenge mit
(5.8) |
so ist bereits eine ONB.
Beweis.Sei wieder . Wie im Beweisschritt (iii) auf (i) in Korollar 5.24 erhält man mit (5.8) die Implikation: . Somit gilt und damit . Es folgt, dass eine ONB ist. □
Man beachte: Die Aussagen gelten insbesondere im Fall , wobei eine Lebesgue- messbare Menge mit sei (vgl. Bemerkung 4.48).
Beweis.Aus (ii) folgt (iii): Wir betrachten die lineare Abbildung , . Aus Korollar 5.24(iii) folgt
Die Surjektivität von folgt aus Satz 5.20(b). Somit ist ein isometrischer Isomorphismus.
Aus (iii) folgt (i), da separabel ist. Noch zu zeigen: (i) (ii). Sei dazu eine abzählbar unendliche totale Menge. Wir erzeugen hieraus eine ONB mittels des Gram-Schmidtschen Orthogonalisierungsverfahrens: Ohne Einschränkung gelte und für . Sei die orthogonale Projektion auf für . Wir setzen und
Nach Konstruktion ist ein ONS in . Per Induktion sieht man ferner: für alle . Es folgt
also ist total und somit eine ONB. Es folgt (ii). □
Im Folgenden betrachten wir den Hilbertraum (bezüglich des Lebesguemaßes) mit Skalarprodukt definiert durch
5.27 Definition und Satz. Für sei definiert durch . Dann ist eine ONB von . Die Fourierkoeffizienten von bzgl. sind dann gegeben durch
Beweis.Es ist
und
Es folgt, dass ein ONS in ist. Ferner ist total in , da die Menge der trigonometrischen Polynome dicht in liegt. Die letzte Aussage ist eine leichte Folgerung aus Definition und Korollar 4.12 und Satz 4.47 (Übung). □
5.28 Bemerkung. Aus Definition und Satz 5.27 folgt, dass für jedes die Fourierreihe bzgl. gegen konvergiert. Weiterhin gelten:
Beweis. (b) Weil die Folge in liegt, gilt für alle :
d.h. die Funktionenreihe konvergiert nach dem Majorantenkriterium absolut und gleichmäßig. Zudem liegen alle Funktionen in ; dies gilt also auch für . Wegen (a) ist dann ein Repräsentant von in .
Skizze des Beweises von (c): Sei , und sei im Folgenden . Wir zeigen, dass ein existiert derart, dass die Fourierreihe von in nicht gegen konvergiert. Wir verwenden den Satz von der gleichmäßigen Beschränktheit. Dazu definieren wir die Operatoren
mit wie in Definition und Satz 5.27. Dann gilt für alle :
mit dem -ten Dirichletkern
(5.9) |
Die letztere Darstellung des Kerns kann man dabei z.B. mit der geometrischen Summenformel herleiten (Übung). Wir betrachten nun die stetigen Linearformen
Ähnlich wie in Beispiel 2.29(c) sieht man, dass für die zugehörige Operatornorm dann
gilt (Übung). Allerdings gilt wegen (5.9) auch
(Übung). Somit ist die Folge der Linearformen , , nicht beschränkt. Nach Hauptsatz 3.8 ist sie damit auch nicht punktweise beschränkt, d.h. es existiert ein derart, dass die im Punkt ausgewerteten Partialsummen
der Fourierreihe von eine unbeschränkte Folge in bilden und somit nicht konvergieren. □
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-12-13 __________________________________
Stets sei ein Hilbertraum über .
Beweis. (a) für alle .
(b) Für alle ist , also
(5.10) |
Somit ist injektiv. Sei . Wir behaupten, dass abgeschlossen ist. Um das zu zeigen, seien und mit für . Dann gilt
Also ist eine Cauchyfolge, und somit existiert . Da stetig ist, gilt . Es folgt die Behauptung. Für gilt nun , also . Es folgt , d.h. ist surjektiv. Schließlich gilt wegen (5.10) für alle , d.h. und . □
Beweis. (a) Sei die antilineare isometrische Bijektion aus dem Rieszschen Darstellungssatz (Satz 5.10). Für sei ferner definiert durch . Dann ist linear und stetig mit , denn wegen (5.11) gilt für alle . Gilt für ein , so folgt
also notwendigerweise
(5.14) |
Insbesondere ist eindeutig bestimmt. Ist durch (5.14) definiert, so gilt für , :
Also ist ist linear. Ferner gilt
also .
(b) Dies folgt direkt aus (a) und Satz und Definition 5.30(b).
(c) Ist gemäß gewählt, so ist (5.13) äquivalent zu
(5.15) |
wobei gemäß (b) ein topologischer Isomorphismus ist. Also existiert genau ein , welches (5.15) erfüllt, und dieses ist gegeben durch .
(d) folgt aus (c) und dem Darstellungssatz von Riesz, Satz 5.10. □
5.32 Bemerkung. Der Vorteil der Aussage Satz 5.31(d) gegenüber dem Rieszschen Darstellungssatz (wo die betrachtete Sesquilinearform das Skalarprodukt ist) liegt darin, dass hier keine Symmetrie von verlangt wird.
5.33 Beispiel. Seien und . Gegeben seien Funktionen , , wobei und
(5.16) |
sei. Wir suchen eine Lösung des Neumann-Randwertproblems
(5.17) |
Ähnlich wie in Definition und Satz 5.16 nennen wir eine schwache Lösung von (5.17), wenn gilt:
Dabei ist eine Bilinearform (wegen also auch eine Sesquilinearform) mit
für alle . Umgekehrt haben wir
für mit wegen (5.16). Somit erfüllt die Bilinearform auf die Voraussetzungen des Satzes von Lax-Milgram. Ähnlich wie im Beweis von Satz 5.17 betrachten wir nun die Linearform
Nach Satz 5.31(d) existiert genau ein mit für alle , d.h. genau eine schwache Lösung von (5.17). Für diese schwache Lösung kann man analoge Regularitätsaussagen wie in Bemerkung 5.18 erhalten. Man beachte: Die hier definierte Bilinearform ist nicht symmetrisch; man kann die (eindeutige) Existenz schwacher Lösungen daher nicht allein aus dem Rieszschen Darstellungssatz folgern.
5.34 Bemerkung. Selbst das einfachere Problem
(5.18) |
(vgl. Abschnitt 5.2) ohne den Term erster Ordnung kann auf eine nicht symmetrische Bilinearform führen, wenn man eine komplexwertige Funktion betrachtet. Analog wie in Satz 5.17 kann man dann die Existenz genau einer schwachen Lösung aus dem Satz von Lax-Milgram folgern, wenn gilt. Hierzu betrachtet man und einen analog definierten komplexwertigen Sobolevraum .
5.35 Beispiel. Seien Funktionen mit auf . Wir zeigen, dass das Dirichletproblem
(5.19) |
eine Lösung besitzt. Man kann diese Gleichung ähnlich wie das Neumannsche Randwertproblem lösen, muss dann aber im Abschluss des Raumes in statt in (wie in Abschnitt 5.2) arbeiten, um die Randbedingungen zu erfüllen.
Wir beschreiten hier einen anderen Weg. Dazu setzen wir und schreiben das Problem in der Form
(5.20) |
mit dem Integraloperator
zur Greenfunktion
aus Kapitel 1. Da beschränkt ist, liegt in . Ferner definieren wir durch
Aufgrund der Beschränktheit der Funktionen und sieht man leicht, dass dann die Voraussetzung (5.11) aus Satz 5.31 erfüllt ist. Betrachtet man ferner und setzt , so ist eine Lösung von
(Übung) und somit folgt mit partieller Integration
also
mit
nach Voraussetzung. Da gemäß Satz 4.47 in dicht liegt, erhält man durch Approximation auch
Also erfüllt die Voraussetzungen (5.11) und (5.12) von Satz 5.31, und somit existiert gemäß Satz 5.31(c) zu genau ein mit
d.h.
Dies liefert , d.h. erfüllt (5.20). Aus Eigenschaften der Greenfunktion (Übung) erhält man dann, dass eine Lösung von (5.19) ist.
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-12-16 __________________________________
5.36 Satz und Definition. Zu jedem existiert genau ein mit für alle. Man nennt denzu adjungierten Operator.
Beweis. (a)–(c): Leichte Übung, z.B. (c): Für alle ist , und mit Satz und Definition 5.36 (Eindeutigkeit) folgt .
Zu (d): Gemäß (c) ist und analog . Somit folgt die Behauptung.
also
(5.21) |
Es folgt , und dann auch . Somit ist , und aus (5.21) folgt nun . □
5.39 Beispiel(Multiplikationsoperatoren). Seien (Lebesgue-)messbar, , und definiert durch für und . Wegen
ist tatsächlich stetig mit . Dabei gilt:
Also ist gegeben durch . Beachte: ist normal, denn für alle . Ferner gilt:
Randbemerkung: definiert ebenfalls einen stetigen Operator für , wobei auch dann gilt.
5.40 Beispiel(Integraloperatoren). Sei (Lebesgue-)messbar und . Sei ferner . Der Integraloperator zur Kernfunktion ist definiert durch
ist wohldefiniert, denn: Da ist, gilt nach dem Satz von Fubini:
Aufgrund der Cauchy-Schwarz-Ungleichung ist somit für und fast alle wohldefiniert, und es gilt
Es folgt
also mit .
Es gilt dann: ist der Integraloperator zur Kernfunktion
denn für gilt nach Tonelli und Fubini:
Beweis.Für gilt
Damit folgt . Weiterhin gilt
Beweis.„“: Da gilt, ist eine Projektion. Ferner ist abgeschlossen, da stetig ist. Da schließlich ist, folgt aus Satz 5.41 . Somit ist eine orthogonale Projektion.
„“: Nach Satz und Definition 5.7 gilt , und für gilt Bild . Also gilt für alle :
Mit Satz und Definition 5.36 folgt . □
Beweis.Es gilt
Bei der zweiten Äquivalenz haben wir die Polarisationsgleichungen
(Übung) verwendet. □
Beweis.Seien . Anwendung von (5.22) auf und liefert die Gleichung (Übung!). □
Zur Motivation halten wir ein Ergebnis über die stetige Fortsetzbarkeit von auf dichten Teilmengen definierten Abbildungen fest:
Beweis. (a) Ist und eine Folge in mit für , so ist eine Cauchyfolge in , da gleichmäßig stetig ist. Da vollständig ist, existiert somit . Diese Definition ist auch unabhängig von der Wahl der Folge , wie ein Folgenmischverfahren zeigt. Ferner ist die so definierte Funktion offensichtlich die einzig stetige Funktion mit (da dicht liegt). Man sieht leicht, dass eine Isometrie ist, falls dies für gilt.
Seien ein normierter Raum, ein Unterraum und eine stetige Linearform auf bzgl. . Ein Ziel dieses Kapitels ist es, die Existenz einer stetigen Fortsetzung von auf mit nachzuweisen. Unter den folgenden Zusatzvoraussetzungen können wir dies bereits:
Im Folgenden betrachten wir nun einen allgemeinen Rahmen für die skalarwertige Version dieses Problems, zunächst ohne die Stetigkeit zu berücksichtigen, aber stattdessen mit einer (absolut) konvexen dominierenden Funktion. Die Existenz einer dominierten Fortsetzung wird noch eine wichtige Rolle spielen. Speziell in normierten Räumen liefert sie stetige Fortsetzungen.
6.2 Satz(von Hahn-Banach, 1. Version). Seien ein-Vektorraum, ein linearer Teilraum, konvex und eine-lineare Abbildung mit für alle. Dann existiert eine-lineare Fortsetzung von mit für alle.
Beweis.1. Fall: für ein . Dann ist jede lineare Fortsetzung von auf durch bereits festgelegt, da dann
(6.1) |
Seien und , und sei . Dann ist und , also
und somit
Also existiert mit
Definiere nun durch (6.1) mit . Dann gilt
und für gilt dies nach Voraussetzung. Also hat die gewünschten Eigenschaften.
2. Allgemeiner Fall: Sei die Menge aller Paare , wobei ein Unterraum mit und eine lineare Abbildung ist mit
Dann ist eine Halbordnung auf auf definiert durch
Dabei besitzt jede Kette (d.h. totalgeordnete Teilmenge) eine obere Schranke gegeben durch mit
und definiert durch falls und . Aus der Ketteneigenschaft erhält man, dass ein Unterraum und eine wohldefinierte lineare Abbildung mit und für alle ist. Das Zornsche Lemma besagt nun, dass die Menge ein maximales Element bezüglich der Halbordnung besitzt. Dabei muss sein, denn sonst könnte man wählen und entsprechend dem ersten Fall unter Erhalt der Abschätzung auf fortsetzen, was der Maximalität von widerspräche. Es folgt, dass die gewünschten Eigenschaften hat. □
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-12-20 __________________________________
6.3 Satz(von Hahn-Banach, 2. Version). Seien ein-Vektorraum, ein linearer Teilraum, absolut konvex und eine-lineare Abbildung mit für alle. Dann existiert eine-lineare Fortsetzung von mit für alle.
Beweis.Für folgt dies aus Satz 6.2: Hat man nämlich eine -lineare Fortsetzung gefunden mit für alle , so gilt auch
und damit . Sei daher im Folgenden angenommen. Wir betrachten . Dann ist -linear und es gilt:
Ferner gilt für alle , und nach Satz 6.2 besitzt eine -lineare Fortsetzung mit für alle . Sei nun definiert durch . Dann ist eine -lineare Fortsetzung von . Ferner gilt , d.h. ist sogar -linear. Schließlich existiert für jedes ein , mit und somit
Damit ist alles gezeigt. □
Sei im Folgenden ein normierter -Vektorraum.
6.4 Satz(von Hahn-Banach, 3. Version). Sind ein linearer Teilraum von und gegeben, so existiert eine Fortsetzung von auf mit.
Beweis.Sei definiert durch . Dann ist absolut konvex und auf . Nach Satz 6.3 existiert eine -lineare Fortsetzung von mit für alle , also und . Da ferner gilt, folgt . □
Bemerkung: Ist separabel, so kann man Satz 6.4 auch ohne Verwendung des Zornschen Lemmas beweisen.
Beweis.Seien und definiert durch für . Nach Satz 6.4 existiert mit und . □
Sei wieder ein normierter Raum.
Beweis.Die Linearität von ist einfach zu sehen. Ferner gilt für und :
Sei nun . Nach Korollar 6.5 existiert mit und , also . Es folgt , und insgesamt folgt Gleichheit. Also ist eine Isometrie. □
6.8 Korollar. Jeder normierte Raum ist isometrisch und dicht in einem Banachraum eingebettet, welcher bis auf isometrische Isomorphie eindeutig bestimmt ist. Man nennt dieVervollständigung von .
Beweis.Wähle . Da ein Banachraum ist, ist dies auch. Ferner ist eine Isometrie und dicht in , wie gewünscht. Die Eindeutigkeit von bis auf Isomorphie folgt mit einem einfachen Folgenargument aus der Voraussetzung, dass die Einbettungen lineare Isometrien sind. □
Im Folgenden sei stets ein weiterer normierter -Vektorraum.
Beweis der Wohldefiniertheit und Stetigkeit von. Für und ist
also mit . Da offensichtlich linear ist, folgt mit . □
Beweis.Zuerst zu (b): Für und gilt
also . Dies zeigt (b).
Nun zu (a): Der Beweis von Definition und Satz 6.9 zeigt direkt: . Da und Isometrien sind, ist andererseits
Es folgt: . □
Beweis.Leichte Übung. □
6.16 Bemerkung. In (b) gilt im Allgemeinen keine Gleichheit, siehe Beispiele 6.17(d). Wählt man in (c) insbesondere und , so erhält man und .
Beweis von Satz 6.15. (a) „“: Wegen Satz 6.14 ist ; für und gilt also . Es folgt . „“: Sei . Dann ist die Projektion mit stetig nach Satz 3.24(a). Sei nun definiert durch , wobei die lineare Abbildung definiert sei durch . Nach Satz 6.4 existiert eine Fortsetzung von , d.h. insbesondere ist und . Also ist und .
(b) Wegen Satz 6.14 ist ; für und gilt also . Es folgt .
(c) Es gilt
Ist ferner , d.h. , so gilt für alle , also . Ist anderseits , d.h. , so existiert nach Korollar 6.5 ein mit , also . □
Dabei ist surjektiv nach Satz 6.4. Ferner gilt
Wir zeigen, dass die Abbildung
ein isometrische Isomorphismus ist: Sei dazu zunächst . Wegen für ist dann . Für beliebiges und gilt
Somit folgt und insgesamt . Es bleibt noch die Surjektivität der Abbildung zu zeigen. Sei dazu beliebig und für . Wie oben folgt dann
und somit für . Also ist , und für gilt
d.h. .
zwar immer noch eine Isometrie, aber nicht mehr surjektiv (Übung).
Für gilt dann
also . Somit ist , also . Andererseits ist
wobei wie bisher den Raum der finiten Folgen bezeichne. Dies liefert wegen (b) dann
Somit folgt .
_________________________ Ende des Inhalts für 2022-12-23 __________________________________
Sei wieder ein normierter Raum.
6.18 Definition und Satz. Sei konvex mit , und sei die Eichfunktion, definiert durch
Dann ist sublinear, d.h. für und gilt
Insbesondere ist also konvex, wie man leicht sieht.
Beweis.Komplett analog zum Beweis von Satz 2.6. □
6.19 Satz(Trennungssatz von Mazur). Sei konvex und offen, und sei ein Unterraum. Sei ferner mit gegeben. Dann existieren und mit
(6.2) |
Beweis.Zuerst beweisen wir den Fall .
1. Fall: . Dann ist und somit . Setze und definiere die lineare Abbildung durch für , . Für und gilt nun , also und somit (da in liegt und konvex ist)
Es folgt
Dies gilt offensichtlich auch für , und somit ist auf ganz . Nach Satz 6.2 und Definition und Satz 6.18 existiert also eine lineare Fortsetzung mit auf . Insbesondere ist dann auf und auf nach Definition von , da offen ist. Ferner ist stetig, denn nach Voraussetzung existiert mit , und somit ist
Aufgrund der Linearität folgt dann auf und somit ; und dies liefert die Stetigkeit von . Insgesamt folgt also die Behauptung für mit .
2. Fall: . Wähle dann und betrachte sowie . Der erste Fall liefert dann mit und . Mit folgt also
wie gewünscht.
Falls gilt, dann ist auch ein -Vektorraum, und ist ein reell-linearer Teilraum von . Mit dem Ergebnis von oben erhalten wir und ein stetiges reell lineares Funktional , so dass (6.2) erfüllt ist. Wir erhalten das gesuchte , indem wir für setzen: ; siehe auch den Beweis von Satz 6.3. □
Beweis. (a) Wir setzen . Dann ist offen, konvex und , da gilt. Anwendung von Satz 6.19 auf , und liefert mit
also
Für alle ist somit . Da offen ist, folgt (Übung, dieser Beweisschritt wird später ergänzt). Ist ebenfalls offen, so folgt genauso auch für alle .
(b) Nach Voraussetzung existiert mit
Anwendung von (a) auf die konvexen Mengen und liefert mit
da kompakt ist, folgt die Behauptung. □
6.21 Bemerkung. Auf die Voraussetzung der Offenheit kann man in Korollar 6.20 im Allgemeinen nicht verzichten (Übung).
Seien im Folgenden stets normierte Räume über .
6.23 Bemerkungen und Beispiele.
und somit gemäß Korollar 6.5.
also in .
(6.3) |
Ist ein Orthonormalsystem in , so gilt , denn für alle bilden die Fourierkoeffizienten gemäß der Besselschen Ungleichung (Satz 5.23) eine Folge in , also eine Nullfolge.
(6.4) |
Weil in dicht liegt, existieren zu beliebigem Funktionen mit und , also auch für , definiert durch , . Ferner gibt es , so dass für alle gilt: , wegen (6.4) und weil für große und disjunkt sind. Somit folgt für :
Die Behauptung folgt.
Beweis. (a) Sei der isometrische Homomorphismus aus Definition 6.6. Dann ist für jedes die Menge beschränkt. Weil ein Banachraum ist ist, folgt aus dem Satz von der gleichmäßigen Beschränktheit (Hauptsatz 3.8), dass die Menge in und somit auch die Menge in beschränkt ist, da eine Isometrie ist.
(b) Offensichtlich gilt
Weil sowohl als auch Banachräume sind und in beschränkt ist, liefert uns Korollar 3.9(c) ein , so dass punktweise auf ganz gilt. Wegen
weil dicht in liegt und weil und auf stetig sind, folgt und somit die Behauptung. □
Beweis.Sei . Nach Übergang zu einer Teilfolge können wir annehmen, dass gilt. Wir geben nun zwei alternative Argumente zum Abschluss des Beweises: 1. Seien und . Dann ist abgeschlossen und konvex, und es existiert mit für . Mit Satz 6.25 folgt , also . Es folgt , da beliebig gewählt war. 2. Für alle gilt
also . Da eine Isometrie ist, folgt . □
Beweis. (a) Sei für , dann gilt . Sei ferner . Wegen Satz 6.24 ist . Da präkompakt ist, existieren mit . Ferner existiert mit für und . Zu beliebigen existiert nun mit . Für ist also
und somit .
(b) Nach Voraussetzung ist relativ kompakt, also präkompakt. Ferner gilt
also
6.28 Bemerkung. Sei . Dann ist auch „schwach folgenstetig“: Ist eine Folge mit , dann gilt in . Für alle haben wir nämlich mit :
_________________________ Ende des Inhalts für 2023-01-10 __________________________________
6.29 Definition. Eine Folge heißt schwach-konvergent gegen, wenn sie auf punktweise gegen konvergiert, d.h. wenn gilt:
Wir schreiben dann und .
Allerdings gilt in (Übung).
und somit .
Beweis.Sei eine dichte Folge in , und sei eine beschränkte Folge in . Dann sind auch die Folgen , beschränkt. Insbesondere existiert eine Teilfolge von und mit
Ferner existiert eine Teilfolge von und mit
Sukzessive findet man für alle , eine Teilfolge von und mit
Wir betrachten nun die Diagonalfolge gegeben durch . Für diese Folge gilt offensichtlich
Weil ein Banachraum ist, in beschränkt ist und in dicht liegt, liefern Korollar 3.9(c) und (b) ein mit . Man beachte, dass die Vollständigkeit von im Beweis von Korollar 3.9 nur verwendet wird, um die Beschränktheit der Operatorenfolge zu zeigen. Diese ist aber in der vorliegenden Aussage schon vorausgesetzt. □
Sei stets ein normierter Raum über .
6.32 Notation. In Analogie zum Skalarprodukt in einem reellen Vektorraum führen wir für und die Schreibweise
ein. Diese Form ist im ersten und zweiten Argument linear, im Gegensatz zum Skalarprodukt in einem komplexen Vektorraum. Einige Rechnungen in diesem Abschnitt fallen in dieser Schreibweise übersichtlicher aus.
Wie in vielen Texten üblich werden wir ab jetzt häufig Argumente linearer Abbildungen nicht mehr in Klammern setzen und die Komposition linearer Abbildungen ohne das Symbol „“ schreiben.
Für einen weiteren normierten Raum , , , , und die lineare Isometrie aus Definition 6.6 gelten dann
6.33 Definition. Der Raum heißt reflexiv, wenn die lineare Isometrie surjektiv, also ein isometrischer Isomorphismus ist.
6.34 Bemerkungen und Beispiele.
wobei und die (antilinearen) isometrischen Isomorphismen aus dem Rieszschen Darstellungssatz (Satz 5.10) bzgl. der Hilberträume und (mit dem Skalarprodukt aus Satz 5.10(b)) sind.
sind Isometrien (Übung). Mit gilt dabei , denn für und ist
Sind nun speziell , so sind und Isomorphismen (Übung), also ist auch ein Isomorphismus nach Satz 6.11. In diesem Fall ist also ein Isomorphismus, und somit ist der Raum reflexiv.
Beweis. (a) Sei . Dann ist ebenfalls separabel, d.h. es existiert eine dichte Folge . Ferner existiert für jedes ein mit und (insbesondere reellwertig). Wir zeigen nun, dass die Menge in total ist. Wäre und , so würde existieren mit und somit
ein Widerspruch. Es folgt also und somit nach Satz 6.15 und Bemerkung 6.16.
(b) Da reflexiv ist, ist mit auch separabel, also auch gemäß (a). □
6.36 Bemerkungen und Beispiele.
Beweis.Sei die Inklusion. Nach Satz 6.10 ist das Diagramm
kommutativ. Wir bemerken zunächst:
(6.5) |
Ist nämlich , so gilt
Nach Satz 6.4 ist die Restriktion stetiger linearer Funktionale auf surjektiv. Es folgt . Zum Beweis der Surjektivität von sei nun beliebig. Nach Voraussetzung existiert ein mit . Wir zeigen zunächst: . Für ist nämlich die Nullabbildung und somit
Es folgt nach Satz 6.15(a), also . Für beliebiges gilt
und somit
Dies liefert wegen (6.5). □
Beweis.Sei eine beschränkte Folge und . Dann ist separabel, und ist auch reflexiv nach Satz 6.37. Also ist auch separabel nach Hilfssatz 6.35(b). Sei nun für . Gemäß Hauptsatz 6.31 können wir nach Übergang zu einer Teilfolge annehmen:
Da reflexiv ist, existiert mit , und für alle gilt dann mit :
Beweis. (a) Zu zeigen ist die Surjektivität von . Für beliebige und gilt (mit )
Weil surjektiv ist, liefert dies , und weil in beliebig gewählt war, folgt . Damit ist surjektiv, also bijektiv, und es gilt .
(b) Ist reflexiv, so ist nach (a) auch reflexiv. Da vermöge zu einem (nach Voraussetzung) vollständigen und somit abgeschlossenen Teilraum von topologisch isomorph ist, folgt mit Satz 6.37 und Bemerkungen und Beispiele 6.34(b), dass auch reflexiv ist. □
6.41 Bemerkung. Aus Bemerkungen und Beispiele 6.36(a) und Satz 6.40(b) folgt insbesondere, dass nicht reflexiv ist.
_________________________ Ende des Inhalts für 2023-01-13 __________________________________
Im Folgenden wollen wir ein praktisches hinreichendes Kriterium für Reflexivität herleiten, die sogenannte gleichmäßige Konvexität eines Banachraums. Zuvor benötigen wir aber zwei Hilfssätze, welche auch anderweitig nützlich sind.
6.42 Hilfssatz(„komplexer“ Trennungssatz in Ergänzung zu Abschnitt 6.3). Sei absolut konvex und abgeschlossen, und sei. Dann existieren und mit
Beweis.Gemäß Korollar 6.20(b) existieren und mit . Für gilt dann . Wegen (aufgrund der absoluten Konvexität) erzwingt dies . Es folgt
Für ein beliebiges existiert mit und
Die letzte Ungleichung folgt dabei aus den Eigenschaften von und weil wegen der Symmetrie von auch in liegt. □
Im Rest des Kapitels bezeichne stets die abgeschlossene Einheitskugel des normierten Raums .
Beweis.Es reicht, zu zeigen, dass in der Menge
liegt. Angenommen, es wäre . Da absolut konvex und abgeschlossen in ist, existiert gemäß Hilfssatz 6.42 ein und mit
Dabei lässt sich nach dem Rieszschen Darstellungssatz bzgl. des Standardskalarprodukts in schreiben als für mit geeigneten . Sei nun
Dann gilt für alle , also . Andererseits ist
Dies widerspricht der Voraussetzung . Die Behauptung folgt. □
6.44 Definition. Der Raum heißt gleichmäßig konvex, wenn für alle ein existiert derart, dass für alle die Implikation gilt:
(6.6) |
Beweis. (a) Ohne Einschränkung sei (sonst folgt offensichtlich die Normkonvergenz) und für alle . Setze und . Dann gilt
also . Nach Korollar 6.5 existiert mit und . Es folgt
Da gleichmäßig konvex ist, folgt für , also
(b) Nach Voraussetzung gilt (mit ) . Ohne Einschränkung ist daher für alle , und wir setzen . Für gilt dann
Es folgt nach Voraussetzung
Also ist eine Cauchyfolge, weil gleichmäßig konvex ist. Da ferner
für gilt, ist auch eine Cauchyfolge. □
Beweis.Sei mit . Es reicht, zu zeigen, dass ist. Sei dazu eine Nullfolge positiver Zahlen und beliebig mit . Nach Definition der Norm in existieren mit und
Nach Hilfssatz 6.43 existiert eine Folge derart, dass für alle gilt:
Wir zeigen: Als Konsequenz von (6.7) ist eine Cauchyfolge. Für ist nämlich
Für mit folgt also
und somit
Mit Satz 6.46(b) folgt, dass eine Cauchyfolge in ist. Da vollständig ist, existiert , wobei gilt:
Jede andere Wahl von führt aber zu demselben , denn erfüllen die Bedingungen
so erfüllt die Folge Bedingung (6.7) anstelle von und ist somit nach obigem Argument eine Cauchyfolge, d.h. es gilt . Fazit: Für das oben gefundene gilt
also . □
Sei im Folgenden ein Maßraum.
Beweis.Es reicht offensichtlich, die Ungleichung
(6.8) |
zu zeigen. Wir verwenden dazu, dass für gilt:
(6.9) |
Damit erhält man nämlich
für , also (6.8). Nun zu (6.9): In der ersten Ungleichung reicht es aufgrund der Homogenität, den Fall zu betrachten. Dann sind , und somit ist , da ist. Die Ungleichung folgt. Wegen ist die Funktion , konvex; somit gilt für . Dies zeigt die zweite Ungleichung in (6.9). □
Beweis.Für mit ist
und dies liefert die gleichmäßige Konvexität. □
Beweis.Die Höldersche Ungleichung liefert
also ist mit . Ist speziell definiert durch
so erhält man zudem
also . Insgesamt folgt also , und somit ist eine Isometrie.
Wir betrachten nun zunächst den Fall . Dann ist reflexiv nach Satz 6.49 und Satz 6.47. Wir zeigen, dass in diesem Fall surjektiv ist. Sei dazu . Dann ist vollständig (als Bild eines Banachraums unter einer Isometrie) und somit abgeschlossen in . Angenommen, es gäbe . Dann existiert auch mit , und nach dem Trennungssatz von Mazur (Satz 6.19) existiert mit und (dies kann man alternativ auch direkt aus Satz 6.4 folgern, s.a. den Beweis von Satz 6.15(a)). Aufgrund der Reflexivität von ist für ein . Für alle gilt dann
Durch die Wahl von folgt leicht , also . Widerspruch. Also ist surjektiv und damit ein isometrischer Isomorphismus.
Mit Satz 6.40(a) und Bemerkungen und Beispiele 6.34(b) folgt nun, dass auch reflexiv ist, und mit dem gleichen Argument wie oben ist dann auch die Abbildung
ein isometrischer Isomorphismus. Man durchläuft also alle Zahlen und und erhält somit die Behauptung. □
6.51 Bemerkung. Man kann zeigen, dass auch für gleichmäßig konvex ist. Dazu verwendet man die elementare, aber nicht offensichtliche Ungleichung
für und .
Beweis.Siehe z.B. Hirzebruch, Scharlau, Einführung in die Funktionalanalysis, Lemma 17.3. □
_________________________ Ende des Inhalts für 2023-01-17 __________________________________
6.52 Satz. Das Maß sei-endlich, d.h. es gebe, mit und . Dann ist isometrisch isomorph zu; zu jedem existiert genau ein mit und
Beweis.Ohne Einschränkung können wir annehmen, dass für alle gilt. Sei , und sei definiert durch , wobei die triviale Fortsetzung von auf bezeichne. Da stetig in eingebettet ist (gemäß Bemerkung und Beispiel 4.26(b)), ist . Somit existiert nach Korollar 6.50 (oder dem Rieszschen Darstellungssatz, vgl. Satz 5.10) genau ein mit
Die Eindeutigkeit zeigt dabei für , und somit existiert eine -messbare Funktion mit für . Wir zeigen
(6.10) |
Sei dazu
d.h. erfüllt und in . Sei ferner
Wäre für ein , so würde existieren mit für . Mit wäre dann
Widerspruch. Es folgt für alle , und somit ist
Es folgt (6.10). Somit ist eine Linearform wohldefiniert durch , und diese Linearform erfüllt
(6.11) |
Da in für dicht liegt (leichte Übung; man verwende ), gilt (6.11) auch für und . Ist schließlich und , so folgt in für und somit
Somit gilt , und man hat , also . □
Seien normierte -Vektorräume.
7.1 Definition. Eine lineare Abbildung heißt kompakt, falls für jede beschränkte Folge die Bildfolge eine konvergente Teilfolge besitzt. Wir setzen und .
7.2 Beispiel. Seien kompakte Intervalle und eine stetige Funktion. Dann ist der Integraloperator aus Beispiel 2.29(c), gegeben durch
kompakt. Um das zu zeigen, sei eine Folge in mit . Aufgrund der Stetigkeit von (siehe Beispiel 2.29(c)) ist dann auch die Folge beschränkt in . Mit Korollar 4.6 reicht es also, zu zeigen, dass die Folge gleichgradig stetig ist. Seien dazu und . Da auf der kompakten Menge gleichmäßig stetig ist, existiert mit
Es folgt dann für und :
Die liefert die benötigte gleichgradige Stetigkeit.
Beweis. (a) Offensichtlich ist die Nullabbildung in . Seien und . Sei ferner eine beschränkte Folge. Da kompakt ist, existieren eine Teilfolge und mit . Da kompakt ist, existieren ferner eine Teilfolge und mit . Folglich existiert auch
und somit ist .
(b) Seien , , derart, dass in existiert. Es reicht, zu zeigen, dass präkompakt ist; dann ist diese Menge aufgrund der Vollständigkeit von auch relativ kompakt. Sei dazu . Dann existiert mit , also für alle . Somit gilt , wobei nach Voraussetzung präkompakt ist. Mit Bemerkung 2.42(b) folgt die Präkompaktheit von . □
7.5 Beispiel. Seien , , eine Nullfolge in und definiert durch
Dann ist , denn: Seien , definiert durch
Da ist, folgt nach Bemerkung 7.3(c). Ferner ist
Beweis.Sei zunächst beschränkt. Dann ist auch in beschränkt, da stetig ist. Da ferner kompakt ist, ist relativ kompakt in . Es folgt . Sei nun eine beschränkte Folge in . Da kompakt ist, existieren eine Teilfolge und mit . Da stetig ist, existiert . Es folgt . □
Beweis. (a) Sei eine beschränkte Folge und . Nach Voraussetzung ist kompakt. Sei . Dann ist
und
Somit ist die Folge gleichgradig stetig und beschränkt in . Nach Übergang zu einer Teilfolge ist gemäß Korollar 4.6 (Satz von Arzelà-Ascoli) also gleichmäßig konvergent und somit insbesondere eine Cauchyfolge in . Da ferner
für , ist auch eine Cauchyfolge in und somit konvergent, da vollständig ist. Dies zeigt die Kompaktheit von .
(b) Nach Voraussetzung gilt . Sei gemäß Korollar 6.5 gewählt mit und . Nach (a) ist die Menge präkompakt in , und mit Satz 6.27(a) folgt
also in . □
7.8 Definition. Man sagt, der normierte Raum sei stetig in eingebettet, wenn es eine injektive Abbildung gibt. Die Abbildung nennt man dann Einbettung von in und schreibt . Ist ferner kompakt, so sagt man: ist in kompakt eingebettet.
7.9 Beispiel. Seien , . Wir betrachten den Banachraum mit Norm definiert durch (Übung). Dann ist kompakt in eingebettet, denn: Für und ist nach dem Mittelwertsatz
Gemäß Bemerkung und Beispiel 4.3(b) folgt daher die gleichgradige Stetigkeit von . Ferner ist für alle . Mit Satz 4.5 (Satz von Arzelà und Ascoli) folgt daher, dass die Einheitskugel von im Raum präkompakt und damit auch relativ kompakt ist.
_________________________ Ende des Inhalts für 2023-01-20 __________________________________
Seien stets normierte Räume über bzw. .
In diesem Kapitel wollen wir einige Aspekte der Klasse der Fredholmoperatoren studieren. Diese Operatorklasse verhält sich in Bezug auf das Lösen von Operatorgleichungen ähnlich gut wie Operatoren zwischen endlich-dimensionalen Vektorräumen. Ferner hat die Klasse gute Stabilitätseigenschaften, und sie steht in einem engen Zusammenhang mit kompakten Operatoren. Wir benötigen zunächst ein paar vorbereitende Sätze. Wir erinnern daran, dass den Vektorraum der kompakten linearen Operatoren bezeichne.
7.10 Hilfssatz. Sei ein endlichdimensionaler Teilraum. Dann besitzt ein topologisches Komplement in.
Beweis.Sei und eine Basis von . Sei ferner die duale Basis von definiert durch für . Nach Satz 6.4 existieren Fortsetzungen von . Sei nun
Dann ist ein abgeschlossenes algebraisches Komplement zu in , wie man sich leicht überlegt, und mit Satz 3.24(a) folgt . □
Beweis. (a) Da ist, folgt nach Satz 2.45.
(b) Sei . Nach (a) und Hilfssatz 7.10 existiert ein topologisches Komplement in zu ; insbesondere ist in abgeschlossen. Sei nun ; dann existiert eine Folge in mit .
Wir behaupten, dass die Folge beschränkt ist. Wäre dies nicht der Fall, dann könnten wir nach Übergang zu einer Teilfolge für annehmen. Mit gilt dann für alle und . Nach erneutem Übergang zu einer Teilfolge existiert wiederum , und somit folgt
Weil abgeschlossen ist, gilt und somit wegen der Injektivität von ; dies widerspricht aber der Normierung für alle . Also ist beschränkt.
Da ein kompakter Operator ist, können wir nach Übergang zu einer Teilfolge, wiederum genannt, annehmen, dass existiert. Dann gilt aber
und wegen der Stetigkeit von folgt , also . Damit ist abgeschlossen in .
Wegen Satz 7.7 gilt auch , und wegen (a) ist endlichdimensional. Ferner folgt mit Satz 6.15(c)
Dies zeigt , denn: Ist eine Basis von und ein Unterraum mit , so hat
Kodimension in , also positive Dimension. Damit existiert mit für , also für alle und somit . Die Behauptung folgt.
(c) Wäre , so wäre auch gemäß Satz 7.6. Mit Satz 2.45 folgte , im Widerspruch zur Voraussetzung. □
Beweis.Sei im Folgenden für .
(a) Die Seminormeigenschaften sind einfach zu sehen. Zur Definitheit: Ist mit , so folgt und somit .
(b) Für ist nach Definition der Norm. Dies zeigt die Stetigkeit von .
(c) Der Homomorphiesatz der linearen Algebra liefert eine lineare Abbildung mit . Sei . Ist mit , so existiert mit und und somit
Es folgt und . Da beliebig gewählt war, erhalten wir . Es gilt auch
also insgesamt .
(d) Wir verwenden Satz 2.37. Seien dazu , mit , und seien , mit und gewählt. Dann folgt auch . Da ein Banachraum ist, existiert somit in gemäß Satz 2.37. Für gilt
so dass die Stetigkeit von die Konvergenz der Reihe links liefert. □
7.13 Korollar. Ist, so existiert ein weiterer normierter Raum und eine injektive Abbildung mit. Dabei kann als Banachraum gewählt werden, wenn ein Banachraum ist.
Beweis.Wähle , und wie in Definition und Satz 7.12. □
Im Folgenden seien nun Banachräume über oder .
Beweis.Gemäß Korollar 7.13 können wir ohne Einschränkung annehmen, dass injektiv ist. Sei . Dann existieren derart, dass ist. Betrachte den Banachraum , versehen mit der Norm . Sei definiert durch . Dann ist bijektiv und stetig, also gemäß Korollar 3.14. Insbesondere ist als Bild der abgeschlossenen Teilmenge unter abgeschlossen in . □
7.15 Definition. Eine Abbildung heißt Fredholmoperator, falls und ist. In diesem Fall definieren wir den Fredholmindexdurch . Wir schreiben:
und im Fall sei
Dann ist für alle .
7.17 Bemerkung(Fredholm-Alternative). Ein Fredholmoperator vom Index erfüllt die sogenannte Fredholm-Alternative: Entweder die Gleichung hat für jedes eine eindeutige Lösung, oder die Gleichung hat eine nichttriviale Lösung .
7.18 Lemma. Sei. Dann existieren topologische Zerlegungen, , und ist ein topologischer Isomorphismus.
Beweis.Da , hat gemäß Hilfssatz 7.10 ein topologisches Komplement in , d.h. es gilt . Sei nun ein algebraisches Komplement von in . Da nach Satz 7.14 abgeschlossen ist, gilt sogar gemäß Satz 3.24. Nun ist eine stetige bijektive Abbildung zwischen Banachräumen, da in und in abgeschlossen sind. Also ist ein topologischer Isomorphismus gemäß Korollar 3.14. □
Beweis.Der folgende Beweis basiert ausschließlich auf linearer Algebra. Wir benötigen zunächst eine spezielle Zerlegung von . Dazu wählen wir zunächst einen Teilraum mit . Ferner betrachten wir den nach Voraussetzung endlichdimensionalen Teilraum
und wählen Teilräume , mit
Nach Konstruktion ist dann
und
Es folgt
Zerlegt man diesen Unterraum von nun in der Form
so ist ein Isomorphismus und somit
(7.1) |
Da und injektiv ist, ist . Schreibe nun . Dann ist und
Ferner ist , und somit gilt
Die Subtraktion von (7.1) und (??) liefert nun die Indexformel. □
_________________________ Ende des Inhalts für 2023-01-24 __________________________________
Beweis.„(i)(ii)“: Nach Lemma 7.18 gibt es topologische Zerlegungen , derart, dass ein topologischer Isomorphismus ist. Sei die Inverse, und sei
sowie
Setze nun . Wir haben dann , und . Dies liefert und somit
Also ist eine Projektion mit
und ist eine Projektion mit
Insbesondere gelten und .
„(ii)(i)“: Nach Beispiel 7.16(b) ist , also ist (da ). Zudem ist , also ist . Somit ist . □
Beweis. (a) Sei . Nach Voraussetzung ist , und dies erzwingt . Es folgt
Genauso sieht man .
(b) Es ist , wobei nach Voraussetzung gilt. Mit (a) folgt und . Somit ist und .
7.22 Satz. Für alle ist eine offene Teilmenge von. Mit anderen Worten: ist offen in, und ist stetig, also konstant auf den Zusammenhangskomponenten von .
Beweis.Wir bemerken zunächst, dass offen ist. Dies ist trivial im Fall . Existiert andernfalls , so ist das Urbild von unter der stetigen Abbildung
Dabei ist offen nach Hilfssatz 7.21, und somit ist in offen.
Nun zur Behauptung: Sei , und seien , gemäß Lemma 7.18 so gewählt, dass
und ein topologischer Isomorphismus ist. Sei die Inklusion und die Projektion auf mit . Dann ist . Wir betrachten nun die Abbildung
Man sieht leicht, dass stetig ist. Da gemäß der Vorbemerkung offen ist, ist auch offen in , wobei gilt. Es reicht nun, zu zeigen:
Für gilt , also . Zudem ist
(7.3) |
In der Tat: Ist mit , , so existiert wegen ein mit , also . Es gilt aber , und wegen ist , d.h. (7.3) ist gezeigt. Aus (7.3) folgt nun , also insgesamt . Ist ferner und , so folgt sowie
Ferner liefert die Indexformel, Satz 7.19:
d.h. . Es folgt , also die Behauptung. □
Beweis. (a) Wegen existieren nach Satz 7.20 Operatoren so, dass , gilt. Da ferner und ist, folgt und . Aus Satz 7.20 folgt wiederum . Für ist auch , also folgt . Die Abbildung , ist stetig nach Satz 7.22, also konstant. Daher folgt .
7.24 Beispiel. Sei bzw. der Banachraum der stetigen bzw. -mal stetig differenzierbaren -periodischen Funktionen . Sei ferner . Dann gilt: Genau dann hat die Differentialgleichung
(7.4) |
für jedes eine eindeutige Lösung , wenn die homogene Gleichung
(7.5) |
nur die triviale Lösung in hat. Dies sieht man so: Betrachte die Operatoren
Dann ist ein Fredholmoperator vom Index (Übung). Ferner ist ein kompakter Operator, da die Einbettung als Folge des Satzes von Arzela-Ascoli kompakt und die lineare Abbildung
stetig ist. Gemäß Korollar 7.23(a) ist also auch ein Fredholmoperator vom Index , und die obige Behauptung folgt. Sei nun speziell gerade und eine positive Funktion. Dann hat (7.5) nur die triviale Lösung in , denn für jede Lösung von (7.5) gilt mit partieller Integration
und somit in . Folglich hat in diesem Fall (7.4) für jedes genau eine Lösung .
_________________________ Ende des Inhalts für 2023-01-27 __________________________________
Im Folgenden sei stets , und für sei das Standardskalarprodukt in .
7.25 Definition. sei der Vektorraum der Funktionen mit . Dieser Raum ist ein Banachraum bzgl. , da es ein abgeschlossener Unterraum des Banachraums der beschränkten, stetigen Funktionen auf ist.
7.26 Definition und Satz. Für Funktionen ist die Faltung nach dem Satz von Fubini f.ü. definiert durch
Es gilt nämlich
so dass nach dem Satz von Tonelli eine Funktion in ist. Ferner liefert der Satz von Fubini
7.28 Definition. Für ist die Fouriertransformierte von definiert durch
Die Abbildung heißt Fouriertransformation. Andere Bezeichnung: anstelle von .
Die Fouriertransformation führt also Differenziationen in Multiplikationen über.
Die Fouriertransformation führt also Multiplikationen in Differenziationen über.
Beweis. (b) Es ist
für .
(c) Wir betrachten zunächst den Fall . Da nach Voraussetzung und in liegen, gilt (leichte Übung). Es folgt dann
Sei nun , und ohne Einschränkung sei . Für sei ferner definiert durch . Da und in liegen, folgt aus dem Satz von Fubini, dass für fast alle sowohl als auch in liegen. Sei nun und ; dann folgt mit dem Satz von Fubini:
(d) Nach Voraussetzung werden die Funktionen
betragsmäßig durch die -Funktion majorisiert. Daher darf man im Folgenden unter dem Integral differenzieren und erhält
(e) Mit dem Satz von Fubini ist
für .
(f) Es ist
mit dem Satz von Fubini also
Dies liefert (f).
(a) Aus der Definition folgt direkt, dass ist und gilt. Somit ist . Ist , so liegt für auch in . Gemäß (c) liegt also auch die Funktion in für . Dies erzwingt , und somit ist . Da nun gemäß Definition und Satz 4.50 in dicht liegt und als Abbildung von nach stetig ist, folgt nun
7.31 Beispiel. Sei die Indikatorfunktion des Intervalls und , d.h. . Gemäß Beispiel 7.29 und Satz 7.30(f) ist dann .
Beweis.Wir bemerken zunächst, dass gilt. Tatsächlich ist
Nun zum Beweis des Satzes; sei dazu zunächst . Dann ist für , also offensichtlich . Somit liefert Satz 7.30(d):
für alle . Integration dieser Differentialgleichung für liefert mit einem . Da und gemäß der Vorbemerkung
ist, folgt und somit die Behauptung. Im Fall verwendet man wieder den Satz von Fubini:
□
_________________________ Ende des Inhalts für 2023-01-31 __________________________________
7.33 Satz(Fouriersche Umkehrformel, 1. Version). Sei .
(7.6) |
Beweis. (a) Sei und definiert durch , und sei wie in Satz 7.32 gegeben. Dann liefern Satz 7.30 und Satz 7.32:
Für erhält man mit dem Konvergenzsatz von Lebesgue :
Die Behauptung folgt durch Betrachtung von anstelle von .
(b) Bekanntermaßen ist . Mit ist ferner auch . Also liefert Satz 7.30(c), dass die Funktion
stetig und beschränkt ist. Mit folgt also für alle , und somit ist . Gemäß (a) gilt also (7.6).
(c) Sei definiert durch . Gemäß (b) ist dann , und (7.6) liefert für alle . □
7.34 Beispiel. Sei die Indikatorfunktion des Intervalls und , d.h. . Gemäß Beispiel 7.31 ist dann , d.h. . Mit Satz 7.33 folgt also
Speziell mit folgt
Beweis.Sei und für . Mit der Interpolationsungleichung Bemerkung und Beispiel 4.26(a) und dem Satz von Lebesgue folgt dann
(7.7) |
Sei für . Gemäß Definition und Satz 4.50 existiert zu jedem ein mit . Aus Bemerkung und Beispiel 4.26(b) folgt
gemäß der Interpolationsungleichung Bemerkung und Beispiel 4.26(a) also
(7.8) |
Die Kombination von (7.7) und (7.8) ergibt, dass die Folge die gewünschte Eigenschaft hat. □
7.36 Hauptsatz. Für alle ist und. Somit lässt sich die Fouriertransformation in eindeutiger Weise zu einem isometrischen Isomorphismus (bzw. einem unitären Operator, siehe Bemerkung 5.43)
fortsetzen.
Beweis.Ist , so liefert Satz 7.33(b), dass in liegt, also nach Bemerkung und Beispiel 4.26(a) auch in . Mit Satz 7.33(a) folgt ferner
Anwendung von Satz 7.30(f) mit liefert nun
Es folgt, dass die Abbildung , eine Isometrie bzgl. ist und sich somit nach Definition und Satz 4.50 und Satz 6.1 in eindeutiger Weise zu einer linearen Isometrie fortsetzen lässt. Für gilt dabei , denn: Gemäß Hilfssatz 7.35 existiert eine Folge mit in und , insbesondere also
Wegen Satz 4.29 dürfen wir (nach Übergang zu einer Teilfolge) auch annehmen, dass punktweise f.ü. gegen konvergiert. Allerdings gilt für alle auch
für ; also folgt . Zu zeigen bleibt noch die Surjektivität von . Aus Satz 7.33(c) folgt zunächst die Inklusion . Da als Bild von unter einer Isometrie vollständig und damit abgeschlossen in ist, folgt dann und somit die Surjektivität von . □
darstellen mit
Dies folgt mit dem Hauptsatz 7.36 aus der Tatsache, dass mit für gilt und die Funktionen für in gegen konvergieren.
Die abstrakte Grenzwertbildung in der Definition von wird durch diese Formel konkretisiert.
Eine Anwendung der Fourier-Transformation ist das folgende
7.38 Beispiel. Für seien die Funktionen definiert durch
Die Funktion ist offensichtlich ein Polynom vom Grad . In ihrer Gesamtheit heißen die Hermite- Polynome, und die Funktionen heißen Hermite-Funktionen. Man kann zeigen (Übung):
Wir zeigen nun, dass die Menge der Funktionen auch total in und somit eine Orthonormalbasis ist. Sei dazu
zu zeigen ist . Sei dazu beliebig. Da für die Funktion
im Erzeugnis der Funktionen , liegt, erhält man
(7.9) |
Da die Reihe in gegen die Funktion
konvergiert, folgt mit (7.9) also
für definiert durch . Da beliebig gewählt war, folgt , und Hauptsatz 7.36 liefert . Es folgt , was zu zeigen war.
_________________________ Ende des Inhalts für 2023-02-03 __________________________________
Sei stets ein lokal kompakter und -kompakter metrischer Raum. Ziel dieses Kapitels ist eine Charakterisierung des Dualraums von .
7.39 Definition. Eine -lineare Abbildung heißt positiv, wenn gilt:
(7.10) |
Mit bezeichnen wir im Folgenden die Menge der positiven Linearformen auf dem Raum . Bemerkung: (7.10) ist offensichtlich äquivalent zur Monotonieeigenschaft
(7.11) |
7.40 Satz und Definition. Sei. Für eine offene Teilmenge von definieren wir
(7.12) |
und für eine beliebige Teilmenge von
(7.13) |
Dann ist ein äußeres Maß auf, d.h. es gilt:
Ferner ist die Einschränkung von auf die Borelalgebra ein Radon-Maß. Wir nennen diese Einschränkungdas von induzierte Radon-Maß .
Bemerkung: Für offene Teilmengen folgt aus (7.12) die Monotonieeigenschaft . Daher stimmt für offene Teilmengen die Definition (7.13) mit (7.12) überein, d.h. ist wohldefiniert.
Wir verschieben den etwas längeren maßtheoretischen Beweis ans Ende von Abschnitt 7.4.
7.41 Bemerkung. Ist , so gilt für das von induzierte Borelmaß auch
Dabei ist „“ offensichtlich. Zum Beweis von „“ sei beliebig mit . Es gilt dann nicht unbedingt ! Deshalb definieren wir die Hilfsfunktion für . Man überzeugt sich leicht, dass für diese gilt. Wählt man zudem wie im Beweis von Satz 4.45(b) mit auf , so gilt in und somit . Es folgt
und somit . Die Behauptung folgt.
Beweis.Es reicht aufgrund der Linearität beider Seiten, (7.14) für eine gegebene nichtnegative Funktion zu zeigen. Sei . Wir wählen mit und für . Sei für . Dann ist offen. Wegen gilt . Da ein Radon-Maß ist, existieren kompakte Mengen mit
(7.15) |
Nach Definition von existieren ferner , mit und für . Wähle nun wie im Beweis von Satz 4.45(b) Funktionen mit und auf für . Dann ist für , und aufgrund der Monotonie von und der Definition von folgt
(7.16) |
Betrachte nun und die offene Menge . Es gilt
und damit
gemäß (7.15). Ferner folgt mit Bemerkung 7.41:
Mit (7.16) folgt nun
und
Da weiterhin aufgrund der Monotonie des Integrals
gilt, erhält man
Durch Grenzübergang folgt nun (7.14), wie behauptet. □
_________________________ Ende des Inhalts für 2023-02-07 __________________________________
Im Folgenden sei mit oder . Wir bemerken, dass , versehen mit , im Allgemeinen nicht vollständig ist; die Vervollständigung ist gegeben durch den Raum der stetigen Funktionen derart, dass für jedes eine kompakte Menge existiert mit auf . Ist selbst kompakt, so gilt offensichtlich , und man hat somit bereits einen Banachraum.
7.43 Satz. Sei. Dann existiert ein mit
(7.17) |
Ist ferner das von induzierte Radon-Maß, so gilt für offene Teilmengen:
(7.18) |
Beweis.Für sei wie in (7.17) definiert; dann gilt und für . Ferner gilt für , . Wir zeigen nun:
(7.19) |
„“: Seien dazu beliebig mit für gegeben, und seien mit und für gewählt. Dann ist und
Durch Supremumsbildung folgt also .
„“: Sei beliebig mit gegeben. Für sei ferner
Mittels der Ungleichung sieht man dann leicht, dass für in liegt. Außerdem gilt
Durch Supremumsbildung folgt , und insgesamt (7.19). Wir setzen nun
Unter Verwendung von (7.19) sieht man dann leicht, dass linear ist.
Wir zeigen noch, dass (7.12) und (7.17) die Charakterisierung (7.18) für eine offene Teilmenge von liefern. Um „“ zu sehen, sei mit und gegeben. Dann gilt für : , und . Weil mit diesen Eigenschaften beliebig war, liefert dies „“. Für „“ seien , und gegeben. Dann existiert mit und . Es folgt und , also
Das Bilden des Supremums über alle diese und Übergang zum Grenzwert liefert „“, also (7.18). □
7.44 Hauptsatz(Rieszscher Darstellungssatz). Zu jedem existiert ein Radon-Maß und eine-messbare Funktion mit -f.ü. auf und derart, dass
(7.20) |
gilt. Ist ferner kompakt, so gilt
(7.21) |
Ferner ist durch (7.20) auf Borelmengen eindeutig bestimmt, und ist -f.ü. eindeutig bestimmt.
Beweis.Zur Existenz: Sei wie in Satz 7.43 gewählt, und sei das von induzierte Radon-Maß. Dann gilt gemäß (7.17) und (7.14)
(7.22) |
Sei im Folgenden für . Da gemäß Satz 4.47 in dicht liegt, lässt sich nach Satz 6.1(b) zu einer stetigen Linearform auf mit fortsetzen. Nach Satz 6.52 existiert also ein mit und derart, dass (7.20) gilt.
Es bleibt f.ü. in zu zeigen. Weil lokal kompakt und -kompakt ist, existieren offene Teilmengen , , mit
(7.23) |
siehe auch Bemerkungen und Beispiele 4.36(a). Sei nun eine beliebige offene Menge mit . Nach (7.18) existiert dann eine Folge von Funktionen mit , für und
(7.24) |
und somit
Da f.ü. in gilt, ergibt sich f.ü. in . Mit (7.23) folgt f.ü. in .
Ist schließlich kompakt, so haben wir wegen (7.22)
und somit . Ferner gilt (7.24) in diesem Fall auch für , und somit folgt
insgesamt also (7.21).
Zur Eindeutigkeit: Seien ein Radon-Maß und eine -messbare Funktion mit f.ü. auf und derart, dass (7.20) gilt. Wir zeigen, dass dann
(7.25) |
für jede offene Teilmenge von mit gilt; mit (7.23) ist dann auf Borelmengen von eindeutig bestimmt.
Sei also offen in mit . Wegen (7.20) gilt
also folgt „“ in (7.25).
Zum Beweis von „“ bemerken wir zunächst, dass ebenfalls lokal kompakt und die Einschränkung von auf die Borel- Teilmengen von wieder ein Radon-Maß ist. Anwendung des Satzes von Lusin (Satz 4.45(b)) mit anstelle von auf die Funktion liefert für jedes somit eine Funktion mit , und
Insbesondere folgt in . Weil in liegt, folgt
also „“. Damit ist (7.25) gezeigt.
Sei schließlich eine weitere -messbare Funktion mit f.ü. auf und
Durch Betrachtung einer offenen Teilmenge von mit und wie oben folgt dann wiederum
also
Da und somit f.ü. in gilt, folgen und schließlich f.ü. in . Wiederum liefert uns (7.23) , also f.ü. in . □
Zum Abschluss des Kapitels liefern wir nun den
Beweis von Satz und Definition 7.40. 1. Schritt: ist ein äußeres Maß auf . Zu (i): Aus (7.12) folgt offensichtlich die Eigenschaft .
Zu (ii): Seien , und gegeben. Sei zunächst angenommen, dass und offene Mengen sind, und sei eine Funktion mit . Da kompakt ist, existiert mit . Wähle nun Funktionen , mit und auf (endliche Zerlegung der Eins). Dann ist und somit wegen (7.11)
Supremumsbildung über liefert also
Seien nun und , beliebig (d.h. nicht notwendig offen), sei , und seien , offene Mengen mit und . Dann ist nach Definition und dem bisher Gezeigten
Da beliebig gewählt war, folgt . Wir haben somit gezeigt, dass ein äußeres Maß ist.
2. Schritt: Die Einschränkung von auf die Borelalgebra ist ein Borelmaß. Dies folgt mit dem sogenannten Kriterium von Carathéodory: Sei ein metrischer Raum und ein äußeres Maß auf . Gilt
(7.26) |
so ist jede Borelmenge -messbar im Sinne von Carathéodory, d.h. es gilt
(7.27) |
Wir prüfen zunächst die Voraussetzung (7.26): Die Ungleichung „“ ist aufgrund der Subadditivität klar, zu zeigen bleibt also „“. Sei dazu zunächst angenommen, dass offen sind, und sei . Dann existieren Funktionen mit , und
Da gilt, ist mit , und somit gilt
Da beliebig war, folgt die Behauptung in diesem Spezialfall. Im Allgemeinen Fall sei , eine beliebige offene Menge mit , und sei
Dann sind offen mit , und somit folgt mit dem Spezialfall und der Monotonie
Aufgrund der beliebigen Wahl von folgt also . Die zeigt Voraussetzung (7.26) im vorliegenden Fall.
3. Schritt: Die Einschränkung von auf ist ein Radon-Maß. Nach Definition ist von außen regulär. Ferner gilt
denn: Gemäß Bemerkungen und Beispiele 4.36(a) existiert mit in einer offenen Umgebung von . Für alle mit gilt dann , und somit folgt . Somit ist auch . Gemäß der Bemerkung in Definition 4.41 ist somit lokal endlich, und wegen Satz 4.42(a) ist somit ein Radon-Maß.
4. Schritt: Beweis des obigen Kriteriums von Carathéodory. Dazu reicht es, die Eigenschaft (7.27) für abgeschlossene Teilmengen zu beweisen (vgl. das Lemma von Carathéodory aus der Analysis II). Sei dazu beliebig. Es reicht dann, die Ungleichung „“ in (7.28) zu zeigen („“ folgt direkt aus den Eigenschaften eines äußeren Maßes):
(7.28) |
Dies ist trivial, falls ist. Sei nun angenommen, und sei für . Dann ist und somit
nach Voraussetzung und aufgrund des Monotonie von . Es reicht also, zu zeigen:
Sei dazu
Aufgrund der Abgeschlossenheit von ist dann und somit
Es reicht also, zu zeigen:
(7.29) |
Nach Voraussetzung (und per Induktion) gelten dabei für die Identitäten
da die hier jeweils betrachten Mengenfamilien paarweise positiven Abstand haben. Aufgrund der Monotonie folgt somit
Dies zeigt (7.29), wie benötigt. □
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§ | |
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§ | |
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§ | |
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§ | |
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§ | |
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§ | |
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§ | |
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§ | |
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§ | |
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Referenz |
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1 |
?? |
§ | |
1 |
1Gleichung (1) |
§ | |
1 |
2Gleichung (2) |
§ | |
1 |
3Gleichung (3) |
§ | |
2 |
?? |
§ | |
2 |
1Definition 1 |
§ | |
2 |
2Definition 2 |
§ | |
2 |
3Bemerkung und Beispiel 3 |
§ | |
3 |
1Definition 1 |
§ | |
3 |
2Bemerkung und Beispiel 2 |
§ | |
3 |
3Satz 3 |
§ | |
4 |
1Definition und Satz 1 |
§ | |
4 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
4 |
3Satz 3 |
§ | |
5 |
1Definition 1 |
§ | |
5 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
5 |
3Satz 3 |
§ | |
5 |
4Beispiel 4 |
§ | |
6 |
?? |
§ | |
6 |
1Definition 1 |
§ | |
6 |
2Definition und Bemerkung 2 |
§ | |
7 |
1Definition 1 |
§ | |
7 |
2Beispiel 2 |
§ | |
7 |
3Satz 3 |
§ | |
8 |
1Definition 1 |
§ | |
8 |
2Satz 2 |
§ | |
8 |
1Gleichung (1) |
§ | |
8 |
3Definition und Bemerkung 3 |
§ | |
9 |
1Definition und Bemerkung 1 |
§ | |
9 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
9 |
3Definition 3 |
§ | |
9 |
4Bemerkung 4 |
§ | |
10 |
1Satz 1 |
§ | |
10 |
2Definition 2 |
§ | |
10 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
11 |
1Beispiel 1 |
§ | |
11 |
1Gleichung (1) |
§ | |
12 |
1Definition 1 |
§ | |
12 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
12 |
3Satz 3 |
§ | |
12 |
4Bemerkung 4 |
§ | |
13 |
1Bemerkungen und Beispiele 1 |
§ | |
14 |
1Satz 1 |
§ | |
14 |
2Definition 2 |
§ | |
14 |
3Satz 3 |
§ | |
15 |
?? |
§ | |
15 |
1Definition und Bemerkung 1 |
§ | |
15 |
2Satz 2 |
§ | |
15 |
1Gleichung (1) |
§ | |
16 |
1Satz 1 |
§ | |
16 |
1Gleichung (1) |
§ | |
16 |
2Gleichung (2) |
§ | |
16 |
3Gleichung (3) |
§ | |
17 |
1Bemerkung 1 |
§ | |
17 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
17 |
3Satz 3 |
§ | |
17 |
4Lemma 4 |
§ | |
17 |
5Satz 5 |
§ | |
17 |
1Gleichung (1) |
§ | |
18 |
?? |
§ | |
18 |
1Satz 1 |
§ | |
18 |
1Gleichung (1) |
§ | |
18 |
2Gleichung (2) |
§ | |
18 |
2Korollar 2 |
§ | |
19 |
1Definition 1 |
§ | |
19 |
2Bemerkungen und Beispiele 2 |
§ | |
19 |
3Satz 3 |
§ | |
19 |
4Korollar 4 |
§ | |
19 |
5Bemerkung 5 |
§ | |
20 |
?? |
§ | |
20 |
1Hauptsatz 1 |
§ | |
20 |
1Gleichung (1) |
§ | |
20 |
2Korollar 2 |
§ | |
20 |
2Gleichung (2) |
§ | |
20 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
21 |
?? |
§ | |
21 |
1Definition und Bemerkung 1 |
§ | |
21 |
2Hauptsatz 2 |
§ | |
21 |
3Beispiel 3 |
§ | |
21 |
4Korollar 4 |
§ | |
21 |
5Korollar 5 |
§ | |
22 |
1Notation 1 |
§ | |
22 |
2Lemma 2 |
§ | |
22 |
1Gleichung (1) |
§ | |
22 |
2Gleichung (2) |
§ | |
22 |
3Gleichung (3) |
§ | |
23 |
?? |
§ | |
23 |
1Definition und Bemerkung 1 |
§ | |
23 |
2Satz 2 |
§ | |
23 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
24 |
1Bemerkung 1 |
§ | |
24 |
2Definition 2 |
§ | |
24 |
3Beispiel 3 |
§ | |
24 |
4Satz 4 |
§ | |
25 |
?? |
§ | |
25 |
1Bemerkung 1 |
§ | |
25 |
2Definition 2 |
§ | |
25 |
3Bemerkung und Beispiel 3 |
§ | |
25 |
4Definition und Satz 4 |
§ | |
26 |
1Satz 1 |
§ | |
26 |
1Gleichung (1) |
§ | |
26 |
2Gleichung (2) |
§ | |
26 |
2Korollar 2 |
§ | |
27 |
1Bemerkung 1 |
§ | |
27 |
2Satz 2 |
§ | |
28 |
1Hilfssatz 1 |
§ | |
28 |
1Gleichung (1) |
§ | |
28 |
2Gleichung (2) |
§ | |
28 |
3Gleichung (3) |
§ | |
28 |
2Hilfssatz 2 |
§ | |
28 |
4Gleichung (4) |
§ | |
29 |
1Gleichung (1) |
§ | |
30 |
1Korollar 1 |
§ | |
30 |
2Definition und Korollar 2 |
§ | |
30 |
3Korollar 3 |
§ | |
31 |
?? |
§ | |
31 |
1Definition 1 |
§ | |
31 |
1Gleichung (1) |
§ | |
31 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
31 |
3Definition und Bemerkung 3 |
§ | |
31 |
2Gleichung (2) |
§ | |
31 |
4Satz 4 |
§ | |
31 |
5Bemerkung 5 |
§ | |
31 |
6Satz 6 |
§ | |
31 |
7Lemma 7 |
§ | |
31 |
8Satz 8 |
§ | |
32 |
1Definition und Bemerkung 1 |
§ | |
32 |
2Satz und Definition 2 |
§ | |
32 |
3Satz 3 |
§ | |
32 |
4Bemerkung 4 |
§ | |
32 |
5Bemerkung und Beispiel 5 |
§ | |
33 |
1Definition und Satz 1 |
§ | |
33 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
33 |
3Satz 3 |
§ | |
33 |
1Gleichung (1) |
§ | |
34 |
2Definition und Satz 2 |
§ | |
34 |
3Satz 3 |
§ | |
35 |
1Satz 1 |
§ | |
36 |
1Definition 1 |
§ | |
36 |
2Definition 2 |
§ | |
36 |
3Bemerkungen und Beispiele 3 |
§ | |
36 |
4Satz 4 |
§ | |
36 |
5Bemerkung 5 |
§ | |
37 |
1Definition 1 |
§ | |
37 |
2Beispiele 2 |
§ | |
37 |
3Definition 3 |
§ | |
37 |
1Gleichung (1) |
§ | |
37 |
4Satz 4 |
§ | |
37 |
2Gleichung (2) |
§ | |
37 |
5Beispiel 5 |
§ | |
38 |
1Hilfssatz 1 |
§ | |
38 |
2Satz 2 |
§ | |
39 |
1Beispiel 1 |
§ | |
39 |
2Satz 2 |
§ | |
39 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
40 |
1Satz 1 |
§ | |
40 |
2Definition und Satz 2 |
§ | |
41 |
?? |
§ | |
41 |
?? |
§ | |
41 |
1Satz und Definition 1 |
§ | |
41 |
1Gleichung (1) |
§ | |
41 |
2Satz 2 |
§ | |
41 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
41 |
4Beispiel 4 |
§ | |
42 |
1Definition und Satz 1 |
§ | |
42 |
2Satz und Definition 2 |
§ | |
43 |
1Satz und Definition 1 |
§ | |
43 |
1Gleichung (1) |
§ | |
43 |
2Korollar 2 |
§ | |
44 |
1Definition und Bemerkung 1 |
§ | |
44 |
1Gleichung (1) |
§ | |
44 |
2Satz 2 |
§ | |
45 |
?? |
§ | |
45 |
NPGleichung (NP) |
§ | |
45 |
1Definition 1 |
§ | |
45 |
1Gleichung (1) |
§ | |
45 |
2Bemerkung und Beispiel 2 |
§ | |
46 |
1Satz 1 |
§ | |
46 |
2Satz 2 |
§ | |
46 |
1Gleichung (1) |
§ | |
46 |
2Gleichung (2) |
§ | |
46 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
47 |
1Definition und Satz 1 |
§ | |
47 |
2Satz 2 |
§ | |
47 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
47 |
1Gleichung (1) |
§ | |
47 |
NRGleichung (NR) |
§ | |
48 |
1Definition 1 |
§ | |
48 |
2Satz 2 |
§ | |
48 |
3Satz 3 |
§ | |
48 |
4Definition 4 |
§ | |
48 |
5Satz 5 |
§ | |
49 |
1Korollar 1 |
§ | |
49 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
49 |
1Gleichung (1) |
§ | |
49 |
3Satz 3 |
§ | |
50 |
1Definition und Satz 1 |
§ | |
50 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
50 |
1Gleichung (1) |
§ | |
51 |
?? |
§ | |
51 |
1Definition 1 |
§ | |
51 |
2Satz und Definition 2 |
§ | |
51 |
1Gleichung (1) |
§ | |
51 |
3Satz 3 |
§ | |
51 |
2Gleichung (2) |
§ | |
51 |
3Gleichung (3) |
§ | |
51 |
4Gleichung (4) |
§ | |
51 |
5Gleichung (5) |
§ | |
51 |
6Gleichung (6) |
§ | |
51 |
4Bemerkung 4 |
§ | |
52 |
1Beispiel 1 |
§ | |
52 |
1Gleichung (1) |
§ | |
52 |
2Gleichung (2) |
§ | |
52 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
52 |
3Gleichung (3) |
§ | |
53 |
1Beispiel 1 |
§ | |
53 |
1Gleichung (1) |
§ | |
53 |
2Gleichung (2) |
§ | |
54 |
?? |
§ | |
54 |
1Satz und Definition 1 |
§ | |
54 |
2Satz 2 |
§ | |
54 |
1Gleichung (1) |
§ | |
54 |
3Definition 3 |
§ | |
55 |
1Beispiel 1 |
§ | |
55 |
2Beispiel 2 |
§ | |
56 |
1Satz 1 |
§ | |
56 |
2Satz 2 |
§ | |
56 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
56 |
4Bemerkung 4 |
§ | |
56 |
1Gleichung (1) |
§ | |
57 |
?? |
§ | |
57 |
1Satz 1 |
§ | |
57 |
?? |
§ | |
58 |
1Satz 1 |
§ | |
58 |
1Gleichung (1) |
§ | |
59 |
1Satz 1 |
§ | |
59 |
2Satz 2 |
§ | |
59 |
3Korollar 3 |
§ | |
60 |
?? |
§ | |
60 |
1Definition 1 |
§ | |
60 |
2Satz 2 |
§ | |
60 |
3Korollar 3 |
§ | |
60 |
4Definition und Satz 4 |
§ | |
60 |
5Satz 5 |
§ | |
60 |
6Satz 6 |
§ | |
61 |
1Definition 1 |
§ | |
61 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
61 |
3Satz 3 |
§ | |
61 |
4Satz 4 |
§ | |
61 |
5Bemerkung 5 |
§ | |
62 |
1Beispiele 1 |
§ | |
63 |
?? |
§ | |
63 |
1Definition und Satz 1 |
§ | |
63 |
2Satz 2 |
§ | |
63 |
1Gleichung (1) |
§ | |
63 |
3Korollar 3 |
§ | |
63 |
4Bemerkung 4 |
§ | |
64 |
?? |
§ | |
64 |
1Definition 1 |
§ | |
64 |
2Bemerkungen und Beispiele 2 |
§ | |
64 |
1Gleichung (1) |
§ | |
64 |
2Gleichung (2) |
§ | |
65 |
1Satz 1 |
§ | |
65 |
2Satz 2 |
§ | |
65 |
3Korollar 3 |
§ | |
65 |
4Satz 4 |
§ | |
65 |
5Bemerkung 5 |
§ | |
66 |
1Definition 1 |
§ | |
66 |
2Bemerkung und Beispiel 2 |
§ | |
66 |
3Hauptsatz 3 |
§ | |
67 |
?? |
§ | |
67 |
1Notation 1 |
§ | |
67 |
2Definition 2 |
§ | |
67 |
3Bemerkungen und Beispiele 3 |
§ | |
67 |
3Bemerkungen und Beispiele 3 |
§ | |
68 |
1Hilfssatz 1 |
§ | |
68 |
2Bemerkungen und Beispiele 2 |
§ | |
68 |
3Satz 3 |
§ | |
68 |
1Gleichung (1) |
§ | |
69 |
1Hauptsatz 1 |
§ | |
69 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
69 |
3Satz 3 |
§ | |
69 |
4Bemerkung 4 |
§ | |
70 |
1Hilfssatz 1 |
§ | |
70 |
2Hilfssatz 2 |
§ | |
71 |
1Definition 1 |
§ | |
71 |
1Gleichung (1) |
§ | |
71 |
2Beispiele 2 |
§ | |
71 |
3Satz 3 |
§ | |
72 |
1Satz 1 |
§ | |
72 |
1Gleichung (1) |
§ | |
73 |
1Hilfssatz 1 |
§ | |
73 |
1Gleichung (1) |
§ | |
73 |
2Gleichung (2) |
§ | |
73 |
2Satz 2 |
§ | |
74 |
1Korollar 1 |
§ | |
74 |
2Bemerkung 2 |
§ | |
75 |
1Satz 1 |
§ | |
75 |
1Gleichung (1) |
§ | |
75 |
2Gleichung (2) |
§ | |
76 |
?? |
§ | |
76 |
?? |
§ | |
76 |
1Definition 1 |
§ | |
76 |
2Beispiel 2 |
§ | |
76 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
77 |
1Satz 1 |
§ | |
77 |
2Beispiel 2 |
§ | |
77 |
3Satz 3 |
§ | |
78 |
1Satz 1 |
§ | |
78 |
2Definition 2 |
§ | |
78 |
3Beispiel 3 |
§ | |
79 |
1Hilfssatz 1 |
§ | |
79 |
2Satz 2 |
§ | |
80 |
1Definition und Satz 1 |
§ | |
80 |
2Korollar 2 |
§ | |
80 |
3Satz 3 |
§ | |
81 |
1Definition 1 |
§ | |
81 |
2Beispiel 2 |
§ | |
81 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
81 |
4Lemma 4 |
§ | |
82 |
1Satz 1 |
§ | |
82 |
1Gleichung (1) |
§ | |
82 |
2Gleichung (2) |
?? |
?? |
83 |
1Satz 1 |
§ | |
83 |
2Hilfssatz 2 |
§ | |
84 |
1Satz 1 |
§ | |
84 |
1Gleichung (1) |
§ | |
85 |
1Korollar 1 |
§ | |
85 |
2Beispiel 2 |
§ | |
85 |
1Gleichung (1) |
§ | |
85 |
2Gleichung (2) |
§ | |
86 |
?? |
§ | |
86 |
1Definition 1 |
§ | |
86 |
2Definition und Satz 2 |
§ | |
86 |
3Beispiel 3 |
§ | |
86 |
4Definition 4 |
§ | |
86 |
5Beispiel 5 |
§ | |
87 |
1Satz 1 |
§ | |
88 |
1Beispiel 1 |
§ | |
88 |
2Satz 2 |
§ | |
89 |
1Satz 1 |
§ | |
89 |
1Gleichung (1) |
§ | |
89 |
2Beispiel 2 |
§ | |
90 |
1Hilfssatz 1 |
§ | |
90 |
1Gleichung (1) |
§ | |
90 |
2Gleichung (2) |
§ | |
91 |
1Hauptsatz 1 |
§ | |
92 |
1Bemerkung 1 |
§ | |
92 |
2Beispiel 2 |
§ | |
92 |
1Gleichung (1) |
§ | |
93 |
?? |
§ | |
93 |
1Definition 1 |
§ | |
93 |
1Gleichung (1) |
§ | |
93 |
2Gleichung (2) |
§ | |
93 |
2Satz und Definition 2 |
§ | |
93 |
3Gleichung (3) |
§ | |
93 |
4Gleichung (4) |
§ | |
93 |
3Bemerkung 3 |
§ | |
94 |
1Satz 1 |
§ | |
94 |
1Gleichung (1) |
§ | |
94 |
2Gleichung (2) |
§ | |
94 |
3Gleichung (3) |
§ | |
95 |
1Satz 1 |
§ | |
95 |
1Gleichung (1) |
§ | |
95 |
2Gleichung (2) |
§ | |
95 |
3Gleichung (3) |
§ | |
96 |
1Hauptsatz 1 |
§ | |
96 |
1Gleichung (1) |
§ | |
96 |
2Gleichung (2) |
§ | |
96 |
3Gleichung (3) |
§ | |
96 |
4Gleichung (4) |
§ | |
96 |
5Gleichung (5) |
§ | |
96 |
6Gleichung (6) |
§ | |
97 |
1Gleichung (1) |
§ | |
97 |
2Gleichung (2) |
§ | |
97 |
3Gleichung (3) |
§ | |
97 |
4Gleichung (4) |
§ | |